Daten der Weltgeschichte

Schwarzer Freitag: Börsencrash in New York
Schwarzer Freitag: Börsencrash in New York
Schwarzen Freitag: Börsencrash in New York
Die Weltwirtschaftskrise, die mit dem "Schwarzen Freitag" ihren Anfang nimmt, markiert den Beginn der jahrelangen weltweiten Rezession mit Produktionsrückgang und Massenarbeitslosigkeit. Der Sturz der durch wahnwitzige Spekulationsgeschäfte in die Höhe getriebenen Aktienkurse löst an der Wall Street Panikverkäufe aus. Der Gesamtverlust der kritischen Tage vom 23.-29. Oktober beläuft sich auf 50 Mrd. Dollar. Die Auswirkungen bleiben nicht auf die USA beschränkt. Aufgrund der Verschränkung der internationalen Kredit- und Zahlungsmechanismen ist vorhersehbar, dass auch Europa, insbesondere das labile Deutschland, empfindlich getroffen wird. Die Papiere der großen US-Gesellschaften verlieren bis zu 40 % an Wert. Neben zahlreichen Firmenpleiten werden auch Millionen von Sparer um ihre Guthaben gebracht. Als Reaktion auf den Massenansturm des Publikums schließen die Banken teilweise für mehrere Tage. Dem Börsenkrach war eine Hausse vorausgegangen, die sich ab 1928 aufgrund hoher Liquidität entwickelte. Der Dow-Jones-Index, der u. a. die 30 wichtigsten Industrieaktien umfasst, stieg von 191 Anfang 1928 bis auf 381 im September 1929. Viele Spekulanten ließen sich in dieser Phase auf waghalsige Aktionen ein. Als Erklärung für den Crash wird daher zunächst auf die ungesunde Spekulation verwiesen. Die Ursachen für den hohen Kursverfall liegen jedoch tiefer. Die Reparationen und die Schulden aus der Zeit des Ersten Weltkriegs wirkten destabilisierend auf das gesamte Weltwirtschafts- und Währungssystem, da sich die USA nicht zur Gewährung langfristiger Kredite bereit erklärten. In der US-Landwirtschaft kam es gleichzeitig zu einer Absatzkrise, die durch gestiegene Produktivität dank technischer Neuerungen und einer gestärkten Konkurrenz auf dem Weltmarkt verursacht wurde. Da die Industrielöhne hinter den Unternehmensgewinnen zurückgeblieben waren, fehlte es der Bevölkerung an Kaufkraft. Der mangelnde private Konsum führte im Sommer 1929 zu einem starken Konjunkturknick. Die Unternehmen investierten ihre Gewinne, da sich mit Spekulation kurzfristig mehr Geld verdienen ließ als in der Produktion. Die Reaktionen in Europa auf den Kursverfall in New York sind zunächst gedämpft. Zwar geben auch auf den europäischen Aktienmärkten die Kurse leicht nach, doch erreicht der Wertverfall bei weitem nicht das Ausmaß wie in New York. Die Tragweite der Ereignisse ist vielen noch nicht klar. Die europäischen Ökonomen registrieren allerdings deutliche Zeichen, die auf eine bevorstehende Krise hindeuten und die vor allem in der Alten Welt zu finden sind: Der Notverkauf der Österreichischen Bodenkreditanstalt, der durch Übernahme verhinderte Zusammenbruch der Frankfurter Versicherungs AG und der Bankrott der Londoner Firmengruppe Clarence Hatry am 20. September sind beispielhaft.
Schwarzer Freitag: Börsencrash in New York
hossenfelder_02.jpg
Wissenschaft

Ist KI wirklich intelligent?

Wenn über Künstliche Intelligenz diskutiert wird, geht es häufig um die Frage, ob sie ein Bewusstsein hat. Ob KI aber überhaupt intelligent ist, steht deutlich seltener im Fokus – was jedoch auch daran liegt, dass Intelligenz deutlich schwieriger zu definieren ist: Zum Beispiel würden wohl nur wenige Menschen daran zweifeln, dass...

Fischer_NEU_02.jpg
Wissenschaft

Karriere mit Cash

Als ich in den 1970er-Jahren in einem Laboratorium arbeitete und auf eine akademische Karriere hoffte, beobachtete ich immer wieder, wie einzelne Leute mit ihren Publikationen tricksten: Da es weniger auf die Qualität der einzelnen Veröffentlichungen und mehr auf deren Quantität ankam, setzte beispielsweise ein Forscher alles...

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon