Das
Pensum ist der Umfang an Arbeit, den man innerhalb einer bestimmten Zeit erledigen muss. Im
Lateinischen
hieß
pensum „Tagesarbeit, Aufgabe“, als substantiviertes Partizip Perfekt des
lat.
Verbs
pendere „wiegen“. Es bezog sich ursprünglich auf etwas Abgewogenes, und zwar auf die Menge an Wolle, die man den Sklavinnen in Rom als tägliches Arbeitssoll zugeteilt hatte. Das lat. Verb führte über die Form
pensare „wägen, abwägen“, zu dem sich die Vorsilbe
cum– „mit“ gesellte, zu dem Wort
compensare „gegeneinander abwägen, ausgleichen“
– dieses wiederum ist die Wurzel des deutschen Verbes
kompensieren „ausgleichen".
Pendere bedeutete aber nicht nur „wiegen“, sondern auch „herunterhängen lassen“. Das Bild dahinter ist das der zum Wiegen verwendeten Waagschalen. Neben den beiden genannten Wörtern stammen von
pendere auch die Wörter
Pendel und
Pension. Im Falle von
Pendel steht der Aspekt des Herunterhängens im Vordergrund; von
pendere abgeleitet wurde zunächst
pendulus „hängend, schwebend“, später
pendulum „Teil des Gürtels, an dem ein Messer oder ein Schwert hängt, Schwinggewicht“. Bei der
Pension ist es wiederum der Gesichtspunkt des Abgewogenen und Zugeteilten, der dominiert; zu
pendere wurde das Substantiv
pensio „Zahlung, Aufgabe“ gebildet, das über das frz.
pension ins Deutsche gelangte und
– wie im Französischen
– „Zustand, in dem für eine vergangene Leistung bezahlt wird“ bedeutet.