Lexikon
Broch
Hermann, österreichischer Schriftsteller, * 1. 11. 1886 Wien, † 30. 5. 1951 New Haven, Conn. (USA); Textilindustrieller, studierte Philosophie, Psychologie und Mathematik; als Jude 1938 von der Gestapo verhaftet, entkam in die USA, wo er an der Yale University über Massenwahntheorie arbeitete; veröffentlichte ab 1913 Schriften zur Ästhetik, Geschichtsphilosophie und Werttheorie. Brochs Kritik des Neopositivismus ging in die geschichtsphilosophisch fundierte Romantrilogie „Die Schlafwandler“ (1930–1932) ein, in der der Zerfall der Werte der europäischen Kultur dargestellt und formal im Zerfall der Romanform reflektiert wird. In seinem Roman „Der Tod des Vergil“ 1945 rechnete der Dichter mit der ethischen Unzulänglichkeit seines Werkes ab. Brochs 1942 entstandene „Psychische Selbstbiographie“ erschien erstmals 1999.
Broch, Hermann
Hermann Broch
© wissenmedia
- Erscheinungsjahr: 1945
- Veröffentlicht: Österreich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Der Tod des Vergil
- Genre: Roman
Beim Verlag Pantheon Books in New York erscheint in deutscher Sprache Hermann Brochs (* 1886, † 1951) Hauptwerk, die Romandichtung »Der Tod des Vergil«. In einem 18 Stunden dauernden Monolog wird der Tod des römischen Dichters in Brundisium geschildert. »Nur wenige Werke der Weltliteratur haben es gewagt, sich – wohlgemerkt mit rein dichterischen Mitteln – so nahe an das Todesphänomen heranzupirschen«, urteilt Broch über sein Werk. Der Tod des Dichters erscheint hier als Vereinigung mit dem Unendlichen und Göttlichen.
Wissenschaft
Das Leben vermessen
Digitale Zwillinge und ein ganzheitliches Verständnis der Biologie könnten die Gesundheitsmedizin entscheidend verbessern. von PETER SPORK Wissen Sie, was ein „medizinisches Selfie“ ist? Vermutlich nicht. Aber schon in zehn Jahren machen Sie es vielleicht von sich. Der Begriff stammt vom US-amerikanischen Mediziner und Buchautor...
Wissenschaft
Das kenn’ ich doch!
Warum wir manchmal Déjà-vus erleben, erklärt Dr. med. Jürgen Brater. „Déjà vu“ ist französisch und bedeutet „schon gesehen“. Man bezeichnet damit Situationen, in denen man das intensive Gefühl hat, sie schon einmal erlebt zu haben, ohne indes genau sagen zu können, wann, wo und in welchem Zusammenhang. In Studien gaben rund zwei...