Lexikon
Der König überfällt das Parlament
Dann begann der König zu sprechen: 〉Meine Herren, es tut mir leid, dass ich aus solchem Anlass zu ihnen kommen muss... Solange diese Männer, die ich wegen Verrats angeklagt habe, hier sind, kann ich nicht annehmen, dass dieses Haus sich auf dem rechten Weg befindet, auf dem ich es herzlich gern sehen möchte. Deswegen bin ich gekommen, um ihnen zu sagen: Ich muss sie haben, wo ich sie auch finden mag! - Nun schön, ich sehe, dass alle Vögel ausgeflogen sind. So erwarte ich von ihnen, dass sie sie mir schicken, sobald sie sich hier wieder einfinden...〈
Als der König sich darauf im Hause umblickte und den Speaker unten am Stuhl stehen sah, fragte er ihn, ob einer dieser Männer im Hause wäre? Ob er einen von ihnen gesehen habe? Wo sie seien? Darauf fiel der Speaker auf die Knie und antwortete: 〉Eure Majestät, halten zu Gnaden, ich habe an dieser Stelle weder Augen zu sehen noch eine Zunge zu sprechen, außer wie das Haus, dessen Diener ich bin, es von mir verlangt. Ich bitte eure Majestät demütig um Vergebung, dass ich auf die Fragen, die eure Majestät an mich zu stellen geruhten, keine andere Antwort gegeben kann als diese!〈
Am 5. Januar trat das Unterhaus wieder zusammen. Es wurde befohlen, die Tür zu verschließen, und der Schlüssel wurde [dem Speaker] hinaufgebracht... Dann beschloss das Haus eine Deklaration über die soeben geschehene Verletzung der Privilegien, die sofort zu drucken und zu veröffentlichen sei. Sie hatte folgenden Wortlaut:
〉Gestern... kam Seine Majestät in eigener königlicher Person in das Unterhaus, begleitet von einer großen Menge von Männern, die kriegsmäßig bewaffnet waren... Das Unterhaus erklärt hiermit, dass das einen schweren Bruch der Rechte und Privilegien des Parlaments darstellt und unvereinbar ist mit dessen Freiheit und Unabhängigkeit. Das Haus stellt daher fest, dass es hier nicht der Sicherheit seiner Mitglieder und der Unversehrtheit der Rechte und Privilegien des Parlaments sicher sein kann und daher nicht länger seine Sitzungen hier abhalten kann, wenn es nicht volle Genugtuung für einen so schwer wiegenden Verstoß und eine ausreichende Schutzwache erhält, auf die es sich verlassen kann.〈
»Die Physik belehrt uns eines Besseren«
Die Meereisphysikerin Stefanie Arndt untersucht antarktischen Schnee. Im Interview berichtet sie, welche Erkenntnisse sie daraus zur Klimaveränderung ziehen kann. Das Gespräch führte SALOME BERBLINGER Frau Dr. Stefanie Arndt, Ihre Kollegen auf dem Forschungsschiff Polarstern nennen Sie liebevoll „Schneefrau“. Was fasziniert Sie...
Der vermessene Himmel
Unsere kosmische Adresse: Der Galaxiensuperhaufen Laniakea und was dahinter kommt. von RÜDIGER VAAS Auch Astronomen – und angesichts des funkelnden Sternenhimmels vielleicht ganz besonders sie – haben einen Sinn für Poesie. „Die Stellung des Menschen im Weltall. „In den alten Zeiten, als das Wünschen noch half“, wie es im Märchen...