Lexikon

Ecuador

Brüchige Demokratie

1979 kehrte Ecuador nach mehrjähriger Militärherrschfaft zur Demokratie zurück. Die Regierungen aus wechselnden politischen Lagern sahen sich mit schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten konfrontiert. Der 1995 erneut ausgebrochene Grenzkonflikt mit Peru konnte 1998 durch ein Abkommen beigelegt werden. Im Innern wuchsen die politischen Instabilitäten. Der populistische Präsident Abdalá Bucarám (1996/97) wurde wegen „Unfähigkeit“ abgesetzt. Der 1998 gewählte Christdemokrat Jamil Mahuad Witt verlor das Präsidentenamt 2000 durch einen unblutigen Putsch. Preiserhöhungen im Energiesektor und im öffentlichen Nahverkehr führten 2001 zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften und radikalisierten Indios. 2002 wählte die Bevölkerung den Linkspopulisten Lucio Gutiérrez Borbua, der 2000 gegen Mahuad geputscht hatte, zum neuen Präsidenten. Obwohl sich die wirtschaftliche Lage stabilisierte, kam es 2005 zu gewaltsamen Massendemonstrationen gegen die Regierung, der Korruption und mangelnde Rechtsstaatlichkeit vorgeworfen wurden. Schließlich enthob das Parlament Gutiérrez im April 2005 des Amtes. Der bisherige Vizepräsident Alfredo Palacio wurde als Nachfolger eingesetzt. Die Präsidentschaftswahlen 2006 gewann der linke Ökonom Rafael Correa. Er leitete einen politischen Reformprozess und ließ 2007 eine verfassunggebende Versammlung wählen. Der neuen Verfassung, die die Rechte des Präsidenten stärkte, stimmte die Bevölkerung in einem Referendum 2008 zu. Im selben Jahr führte eine auf ecuadorianischem Territorium durchgeführte Militäraktion Kolumbiens gegen die Guerillaorganisation FARC zu außenpolitischen Spannungen. Bei den Präsidentenwahlen 2009 wurde Correa im Amt bestätigt.
  1. Einleitung
  2. Natur und Klima
  3. Bevölkerung
  4. Staat und Politik
  5. Wirtschaft und Verkehr
  6. Geschichte
    1. Unabhängigkeit und Diktaturen
    2. Brüchige Demokratie
Symbolbild für mentale Probleme: Mädchen oder junge Frau sitzt in einem dunklen Gang
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