Lexikon

Egk

Werner, eigentlich Werner Joseph Mayer, deutscher Komponist und Dirigent, * 17. 5. 1901 Auchsesheim bei Donauwörth,  10. 7. 1983 Inning am Ammersee; 1940/41 Kapellmeister an der Berliner Staatsoper, 19501952 Direktor der Berliner Musikhochschule; seine Kompositionen sind von R. Strauss, I. Strawinsky, der französ. Schule (D. Milhaud) sowie von der bayerischen Volksmusik beeinflusst; sie ist geprägt von einer rhythmisch-tänzerischen Vitalität und bewegt sich in einer erweiterten Tonalität; begann mit Hörspielmusiken und Funkopern („Columbus“ 1933, als Oper 1942) und schrieb danach hauptsächlich Bühnenwerke: 7 Opern („Die Zaubergeige“ 1935, „Peer Gynt“ 1938, „Irische Legende“ 1955; „Der Revisor“ 1957; „Die Verlobung in San Domingo“ 1963), 7 Ballette („Joan von Zarissa“ 1940; „Die chinesische Nachtigall“ 1953); schrieb außerdem Orchester- Kammer- und Vokalmusik sowie die Autobiografie „Die Zeit wartet nicht“ (1973).
Egk, Werner
Werner Egk
  • Erscheinungsjahr: 1935
  • Veröffentlicht: Deutsches Reich
  • Verfasser: Egk, Werner
  • Deutscher Titel: Die Zaubergeige
  • Genre: Spieloper in drei Akten
Die auf einem Marionettentheaterstück Franz von Poccis basierende Spieloper »Die Zaubergeige« ist der Erste große Erfolg von Werner Egk (* 1901,  1983). Am 22. Mai 1935 wird sie in Frankfurt am Main uraufgeführt. Zu der volkstümlichen Märchenhandlung komponierte Egk eine überwiegend rhythmische Musik mit einigen bitonalen Klangschichtungen. 1954 bringt Egk in Stuttgart eine gestraffte Neufassung heraus.
  • Erscheinungsjahr: 1938
  • Veröffentlicht: Deutsches Reich
  • Verfasser: Egk, Werner
  • Deutscher Titel: Peer Gynt
  • Genre: Oper in einem Vorspiel und drei Akten
Bei der Vertonung von Henrik Ibsens gleichnamigem Bühnenwerk aus dem Jahre 1867 ist Werner Egk (* 1901,  1983) bestrebt, das Drama zu entromantisieren, obwohl der Charakter des fantasievollen Schwärmers Peer im Grunde erhalten bleibt. Seine Geliebte Solveig ist die einzig reine Seele. Am 24. November wird Egks Oper in der Berliner Staatsoper unter der Leitung des Komponisten mit großem Erfolg uraufgeführt. Die Musik trennt klanglich klar die Ebenen des Stücks: Die Welt des Peer Gynt und der Solveig wird durch lyrische Naturklänge symbolisiert, das Reich der dämonischen Trolle stellt sich in grotesker Chromatik dar.
  • Erscheinungsjahr: 1955
  • Veröffentlicht: Bundesrepublik Deutschland und DDR
  • Verfasser: Egk, Werner
  • Deutscher Titel: Irische Legende
  • Genre: Oper in fünf Bildern
Das Versdrama »Die Gräfin Cathleen« von William Butler Yeats diente als Vorlage für die Oper »Irische Legende« von Werner Egk (* 1901,  1983), die am 17. August im Rahmen der Salzburger Festspiele uraufgeführt wird. Egk betont das Gespenstische der Vorlage Gräfin Cathleen verkauft ihre Seele den Teufeln, um die Seelen armer Bauern zurückzugewinnen. Die Oper zeichnet sich durch ausdrucksvolle Melodik sowie faszinierende Rhythmen aus. Das Orchester wird verstärkt durch Klavier und reichhaltiges Schlagzeug.
  • Erscheinungsjahr: 1957
  • Veröffentlicht: Bundesrepublik Deutschland und DDR
  • Verfasser: Egk, Werner
  • Deutscher Titel: Der Revisor
  • Genre: Komische Oper in fünf Akten
Die Oper »Der Revisor« von Werner Egk (* 1911,  1983) nach der gleichnamigen Komödie von Nikolai Gogol hat am 9. Mai ihre vielumjubelte Uraufführung im Rahmen der Schwetzinger Festspiele. Die Premiere dirigiert Egk selbst. Es folgen Aufführungen in Wien, Berlin, Dresden, London, Zürich, Charleroi und Leipzig.
  • Erscheinungsjahr: 1963
  • Veröffentlicht: Bundesrepublik Deutschland und DDR
  • Verfasser: Egk, Werner
  • Deutscher Titel: Die Verlobung in San Domingo
  • Genre: Oper in zwei Akten
Werner Egks (* 1901,  1983) Oper »Die Verlobung in San Domingo« nach Heinrich von Kleists gleichnamiger Novelle (1811) wird am 27. November in der Bayerischen Staatsoper in München uraufgeführt. Egk, der 1959 selbst eine Reise an den Schauplatz der Handlung unternahm, hat die Oper zur Wiedereröffnung des Nationaltheaters komponiert, wo sie unter seiner Leitung ein großer Erfolg wird. Die Oper beschreibt in ihrer Handlung eine leidenschaftliche Liebesbeziehung zwischen einer Mestizin und einem französischen Offizier vor dem Hintergrund der Todfeindschaft zwischen Schwarz und Weiß und dem Aufstand gegen die französische Kolonialherrschaft in San Domingo 1803. Egk bedient sich in dieser klassizistisch anmutenden Tragödie der Stilmittel der konventionellen Oper mit Arie, Duett und Ensemble, der Klangstil ist spätromantisch mit veristischen Elementen, ergänzt durch die ausgeprägte Anwendung des Schlagzeugs, durch welches das exotische Kolorit musikalisch dezent angedeutet wird.
  • Erscheinungsjahr: 1940
  • Veröffentlicht: Deutsches Reich
  • Verfasser: Egk, Werner
  • Deutscher Titel: Joan von Zarissa
  • Genre: Ballett
Einen triumphalen Erfolg erringt Werner Egk (* 1901,  1983) mit dem abendfüllenden Ballett »Joan von Zarissa«, das am 20. Januar in der Inszenierung von Heinz Tietjen in der Staatsoper Berlin uraufgeführt wird. Die Titelrolle des Stücks, in dem Egk, der selbst das Libretto verfasste, den Don-Juan-Stoff verarbeitete, tanzt Bernhard Wosien, die Rolle der Isabeau Ilse Meudtner, den Narren Lefou Rolf Jahnke. Die Choreografie schuf Lizzie Maudrik, das Bühnenbild Josef Fennecker.