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Entropie

[
griechisch
]
von R. Clausius eingeführte Rechengröße, die in der Wärmelehre den Zustand eines Systems (Gas oder Flüssigkeit) charakterisiert. Nach dem 2. Hauptsatz der Wärmelehre kann die Entropie bei Zustandsänderungen des Systems nicht abnehmen (Entropiesatz), z. B. kann mechanische Arbeit zwar vollständig in Wärme, nicht aber Wärme vollständig in mechanische Arbeit umgewandelt werden. L. Boltzmann erkannte, dass der Entropiesatz gleichbedeutend ist mit folgender Wahrscheinlichkeitsaussage: Die auf die einzelnen Moleküle eines Körpers verteilte Bewegungsenergie geht stets von einem weniger wahrscheinlichen Verteilungszustand in einen wahrscheinlicheren über, nicht aber umgekehrt. Sind z. B. alle Luftmoleküle zu Anfang in einer Ecke eines Zimmers, so verteilen sie sich gleichmäßig in diesem Zimmer: die Entropie nimmt zu. Es ist jedoch praktisch ausgeschlossen, dass umgekehrt die gleichmäßig verteilten Moleküle sich einmal alle in einer Zimmerecke ansammeln. Der Begriff der Entropie spielt auch in der Informationstheorie eine wichtige Rolle.

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