Fledermäuse
MicrochiropteraUnterordnung der Fledertiere; mit etwa 900 Arten weltweit verbreitet, überwiegend in den Tropen und Subtropen. In den gemäßigten Breiten halten die Fledermäuse Winterschlaf in Höhlen, leeren Speichern oder Kirchtürmen; 1–2 Junge jährlich. Die meisten Arten jagen Insekten; manche ernähren sich von Früchten, wenige im Nordteil von Südamerika lebende Arten (Vampire) saugen Wirbeltierblut. Die Fledermäuse sind Dämmerungs- und Nachttiere; sie orientieren sich durch Echoortung mit Ultraschall, den sie in kurzen Abständen ausstoßen und an dessen Reflexion sie Hindernisse, selbst dünne Fäden, erkennen. Die ersten fossilen Fledermäuse finden sich im Paläozän (vor 70 Mio. Jahren). In Deutschland sind 20 Arten der Fledermäuse aus den Familien der Glattnasen und der Hufeisennasen heimisch. Sie alle sind durch den Einsatz von Insektenbekämpfungsmitteln und durch die Zerstörung ihrer Ruhe- und Überwinterungsplätze bedroht und die meisten stehen auf der roten Liste der stark gefährdeten bzw. vom Aussterben bedrohten Arten.
Fledertiere: Echoortung (Schema)
Fledertiere
Eine Fledermaus macht ihre Beute über Echoortung aus. Durch ihre Nasenlöcher stößt sie gleichmäßig hohe Peiltöne im Ultraschallbereich aus, die durch ihre beweglichen Nasenblätter wie zu einem akustischen Scheinwerfer gebündelt werden. Wird ein fliegendes Insekt von diesen Pulsen erfasst, moduliert dessen Flügelschlag die Frequenz und die Amplitude des zurückkehrenden Tons. Die feinen Ohren der Fledermaus können nun die Größe, Struktur und Position des Insekts und sogar dessen Flugrichtung ausmachen. Ununterbrochen zurückkehrende Echos liefern der Fledermaus nicht nur Informationen über mögliche Beute, sondern ein präzises Schallbild ihrer ganzen nächtlichen Umgebung.
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