Lexikon
Gilbert
Robert, deutscher Librettist, Textdichter und Komponist, * 29. 9. 1899 Berlin, † 20. 3. 1978 Muralto; Sohn von Jean Gilbert; schrieb zahlreiche Filmmusiken, Operetten sowie Gesangstexte für Operetten (z. B. „Im weißen Rössl“), für Filme („Die Drei von der Tankstelle“) und übersetzte amerikanische Musicals (z. B. „My Fair Lady“, „Hello Dolly!“).
- Deutscher Titel: Die Drei von der Tankstelle
- Original-Titel: DIE DREI VON DER TANKSTELLE
- Land: Deutsches Reich
- Jahr: 1930
- Regie: Wilhelm Thiele
- Drehbuch: Franz Schulz, Paul Franck
- Kamera: Franz Planer
- Schauspieler: Willy Fritsch, Oskar Karlweis, Heinz Rühmann, Lilian Harvey
Im Berliner Ufa-Palast feiert die Tonfilm-Operette »Die
Drei von der Tankstelle« eine glänzende Uraufführung.
Die drei Freunde Willy, Kurt und Hans (Willy Fritsch, Oskar Karlweis
und Heinz Rühmann) büßen durch den Bankrott ihres Bankiers
ihr Vermögen ein. Sie versetzen daraufhin ihr Auto und pachten eine Tankstelle,
von der sie aber kaum leben können. Die attraktive Stammkundin Lilian
Cossmann (Lilian Harvey) stiftet Unfrieden: Alle wollen sie haben, nur Willy
hat Glück. Um das Trio wieder zusammenzubringen, überredet Lilian
ihren reichen Vater (Fritz Kampers), eine Tankstellen-Gesellschaft zu gründen
und die drei Freunde als Direktoren einzustellen. Als Willy merkt, für
wen er arbeitet, besänftigt ihn Lilian mit weiblicher List.
Der besondere Reiz des Films liegt in der Verwandlung von Alltags-
und Arbeitswelt in eine märchenhafte Szenerie, in der nichts unmöglich
ist und auch in der aussichtslosesten wirtschaftlichen Lage noch das Glück
winkt.
Neben der Leistung von Regisseur Wilhelm
Thiele bürgen die Lieder von Werner Richard Heymann (Musik) und Robert
Gilbert (Text) – »Liebling, mein Herz lässt dich grüßen«
und »Ein Freund, ein guter Freund« – für den Erfolg.
Die spätere Vermarktung der dann von den Comedian Harmonists gesungenen
Schlager setzt neue Maßstäbe.
Kameramann
Franz Planer erwirbt sich mit diesem Film den Ruf eines Meisters der großen
Effekte mit realistischen Mitteln. So macht er z.B. den am Fenster herabtropfenden
Regen und gleißendes, in das Zimmer hineinfallendes Licht zum Hintergrund
einer Liebesszene.
Mit diesem Film, beginnt die
große Zeit des »Traumpaares« Fritsch/Harvey (u.a. »Der
Kongress tanzt«, 1931; »Ein blonder Traum«, 1932).
- Deutscher Titel: My Fair Lady
- Original-Titel: MY FAIR LADY
- Land: USA
- Jahr: 1964
- Regie: George Cukor
- Drehbuch: Alan Jay Lerner, nach einem Bühnenstück von George Bernard Shaw
- Kamera: Harry Stradling
- Schauspieler: Audrey Hepburn, Rex Harrison, Stanley Holloway, Gladys Cooper
- Auszeichnungen: Oscars 1965 für Film, Regie, Hauptdarsteller (Rex Harrison), Kamera, Ausstattung Kostüme, musikalische Bearbeitung, Ton
Der Film zum erfolgreichsten Musical aller Zeiten, »My Fair Lady«, spielt schon bald nach der Uraufführung im Oktober 1964 mehr als das Doppelte der Produktionskosten (17 Mio. Dollar) ein.
Trotz Glamour und Gesang enthält der Film noch viel von der Satire des Bühnenstücks. Der exzentrische Sprachforscher Professor Higgins wettet, dass er aus dem einfachen Blumenmädchen Eliza Doolittle durch »gute« Sprache eine Dame machen kann. Nach kuriosen Rückschlägen gelingt ihm das tatsächlich, Eliza wird als vollendete Lady bewundert. Dies liegt natürlich auch an ihrem Charme, von dem nur Higgins nichts zu merken scheint. Erst als die Heirat mit dem Dandy Freddy droht, erkennt er, dass sie die Frau fürs Leben ist.
Rex Harrison spielt im Film seine Bühnenrolle (Professor Higgins), Audrey Hepburn die Eliza.
- Deutscher Titel: Hello, Dolly!
- Original-Titel: HELLO, DOLLY!
- Land: USA
- Jahr: 1968
- Regie: Gene Kelly
- Drehbuch: Ernest Lehman, nach dem Bühnenmusical von Michael Stewart und einem Bühnenstück von Thornton Wilder
- Kamera: Harry Stradling
- Schauspieler: Barbra Streisand, Walter Matthau, Michael Crawford, Marianne McAndrew
Barbra Streisand, die Titelheldin dieses Musicals, spielt eine lustige Heiratsvermittlerin im New-Yorker Vorort Yonkers, die nach zahlreichen harmlos-komischen Verwicklungen den besten Ehekandidaten für sich selbst gewinnt. Die Handlung basiert auf zahlreichen Buch- und Bühnenvorlagen, die allesamt auf Johann Nepomuk Nestroys Komödie »Einen Jux will er sich machen« zurückgehen. Für die 26-jährige Barbra Streisand, die bislang vor allem als Bühnen- und Plattenstar hervorgetreten war, bedeutet der Film einen gewaltigen Karrieresprung; ihr Titelsong wird zu einem der ganz großen Evergreens der 60er Jahre. Die Regieleistung der Filmmusical-Legende Gene Kelly vermag aber nur wenige Fans des Genres zu überzeugen. Die erhoffte Wiedergeburt des Filmmusicals findet mit »Hello, Dolly!« nicht statt.
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