Lexikon

indoeuropäische Sprachfamilie

in Deutschland auch indogermanische Sprachfamilie genannt, ein 1816 von F. Bopp in seiner genetischen Verwandtschaft erkannter Sprachstamm. Der Name Indogermanisch sollte die östliche und die westliche Grenze des Raumes bezeichnen, in dem frühgeschichtliche Völker mit Sprachen dieses Stammes verbreitet waren (Indien im O, Germanien im W). Durch die Entdeckung einer noch weiter östlich gesprochenen indoeuropäischen Sprache, des Tocharischen, und durch die europäische Kolonisation, durch die sich die historischen Siedlungsräume der Indoeuropäer über Europa und Asien hinaus nach Afrika, Amerika und Australien ausbreiteten, entspricht den Bezeichnungen indoeuropäisch und indogermanisch keine geographische Realität mehr.
Die indoeuropäische Sprachfamilie gehört zu den am besten erforschten und kann bis max. 4500 v. Chr. zurückverfolgt werden. Zu diesem Zeitpunkt begann auch der Prozess der Aufspaltung der einheitlichen indoeuropäischen Grundsprache, des Proto-Indoeuropäischen (ca. 7000 ca. 2500 v. Chr.), in die verschiedenen Sprachzweige und deren Einzelsprachen, ein Prozess, der praktisch bis heute andauert. Die indoeuropäische Sprachfamilie gliedert sich heute in 10 Sprachgruppen (in Klammern die Zahl der lebenden Einzelsprachen): Germanisch (37), Italisch, Romanisch (46), Keltisch (7), Griechisch, Albanisch, Slawisch (18), Baltisch (2), Armenisch, Indo-Iranisch (302). Einige indoeuropäische Sprachen sind ausgestorben, z. B. Hethitisch, Tocharisch, Illyrisch. Die Sprachen der indoeuropäischen Sprachfamilie gehören dem flektierenden Sprachtypus an, doch gab es schon früh Abweichungen, und einige moderne Sprachen haben die Flexion stark eingeschränkt (Neupersisch) oder fast ganz beseitigt (Englisch). Die früher übliche Einteilung der indoeuropäischen Sprachfamilie in die beiden Gruppen der Kentum- und der Satem-Sprachen ist aufgegeben worden.
Zecken (Rasterelektronenmikroskopie) bevorzugen Blutmahlzeiten. Sie können dabei Krankheiten übertragen.
Wissenschaft

Saugen und stechen

Manche Insekten haben es auf Pflanzensäfte abgesehen, andere bevorzugen Blutmahlzeiten. Forscher nutzen hochauflösende Kameras, um die filigranen Mundwerkzeuge zu untersuchen. von TIM SCHRÖDER An einem Januartag im Jahr 1862 überreicht ein Bote dem Naturforscher Charles Darwin eine kleine Kiste. Sie ist randvoll gefüllt mit...

Kohlenstoff, Landwirtschaft, Klima
Wissenschaft

Wie Landwirtschaft das Klima schützt

Ackerbau und Viehhaltung gelten als ein wesentlicher Treiber des Klimawandels. Doch würde sie anders betrieben als bisher, könnte die Landwirtschaft im Gegenteil die Erderwärmung deutlich bremsen. von HARTMUT NETZ Vier Promille sollen es richten. Stiege der Humusgehalt aller landwirtschaftlichen Böden weltweit um nur vier...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon