Lexikon

Kopfjagd

die Sitte mancher Völker, auf Menschen Jagd zu machen, um den Kopf zu erbeuten. Sie entspringt der Vorstellung, dass dem Kopf eine besondere Kraft (z. B. das Mana oder eine Körperseele) innewohne, die auf den Kopfjäger übertragbar sei. Verbreitungsgebiete waren besonders Hinterindien (Garo, Naga u. a.), Indonesien (Dajak u. a.), Neuguinea, Melanesien, Südamerika und Westafrika (Ekoi). Die Kopfjagd war kein offener Kampf, sondern geschah meist aus dem Hinterhalt. Für erfolgreiche Kopfjagd gab es besondere Abzeichen, sie löste oft Blutrache aus. Im Einflussbereich moderner Verwaltungen wurde die Kopfjagd unterdrückt und ist im Verlauf des 20. Jahrhunderts nahezu vollständig verschwunden.
Illustration einer Mikroskopieaufnahme von stäbchenförmigen Bakterien oder Archaeen
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