Lexikon
Schlüsselroman
französisch roman à clefein Roman, in dem die erdachten Personen und Ereignisse verschlüsselte (für den Eingeweihten aber durchschaubare) Darstellungen wirklicher Persönlichkeiten und Ereignisse sind. Besonders im Schäferroman der Barockliteratur war hinter dem idyllischen Geschehen oft eine Kritik oder Anspielung auf herrschende Zustände verborgen. In einer besonderen Bemerkung wird gelegentlich auch der nicht eingeweihte Leser auf die Beziehungen hingewiesen (im sog. „Schlüssel“). Beispiele für den Schlüsselroman: H. Murgers „Scènes de la vie de Bohème“; O. J. Bierbaums „Prinz Kuckuck“; E. Jüngers „Marmorklippen“; S. de Beauvoirs „Die Mandarins von Paris“. – Romane, die zwar auf Ereignissen der zeitgenössischen Geschichte aufbauen, deren Absicht aber nicht nur in der verschlüsselten Darstellung eben dieser Begebenheiten besteht, werden nicht als Schlüsselromane bezeichnet (z. B. Goethes „Werther“, T. Manns „Buddenbrooks“).
Wissenschaft
Die Entdeckung der Langsamkeit
Schnecken sind langsam, Faultiere auch. Das wird jeder Mensch so sehen, weil er sich selbst als Bezugsrahmen nimmt. Und weil er die Leistungen und Qualitäten anderer Lebewesen aus menschlicher Perspektive bewertet. Diese anthropozentrische Sichtweise schleicht sich immer wieder auch in die Wissenschaft ein. So teilte vor Kurzem...
Wissenschaft
Die Rolle der Faszien
Lange waren die zum Bindegewebe gehörenden Faszien in Deutschland nur in der Alternativmedizin ein Thema. Anders als im anglo-amerikanischen Raum, blieb die hiesige Schulmedizin distanziert. Doch das hat sich geändert – durch neue profunde Studien. von ROLF HEßBRÜGGE Für Medizinstudenten im Präparierkurs waren Faszien früher nur...
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