Lexikon
Tito
[ˈti-]
Josip, eigentlich J. Broz, jugoslawischer Politiker (Kommunist), offiziell * 25. 5. 1892 (eigentlich 7. 5. 1892) Kumrovec, Kroatien, † 4. 5. 1980 Ljubljana; 1914/15 österreichischer Soldat, Kriegsgefangener in Russland, bis 1920 Soldat in der Roten Armee; seit 1920 Mitglied der jugoslawischen KP, 1928–1934 im Gefängnis, seit 1934 Mitglied des ZK und des Politbüros, seit 1937 ununterbrochen Parteiführer (Generalsekretär bzw. Vorsitzender); organisierte 1941 die kommunistischen Partisanen gegen die deutschen Truppen in Jugoslawien, 1943 Marschall, seit 1944 tatsächlicher Beherrscher des Landes; 1945–1953 Ministerpräsident, seit 1953 Staatspräsident (seit 1963 auf Lebenszeit), seit 1971 Präsident des Staatspräsidiums. Nach 1945 widersetzte sich Tito der sowjetischen Einflussnahme auf die jugoslawische Politik, worüber es 1948 zum Bruch mit Stalin kam. Tito suchte den Kommunismus den nationalen Gegebenheiten Jugoslawiens anzupassen (Titoismus) und wurde nach vorübergehender Anlehnung an den Westen zu einem führenden Sprecher der blockfreien Staaten. Auch nach der 1955 eingeleiteten Aussöhnung mit der sowjetischen Führung wahrte er politische und ideologische Selbständigkeit.
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