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Sternenhimmel im August 2019 - Sternschnuppen-Regen und Planetentanz
Man merkt es schon deutlich: Die Sommerabende sind nicht mehr ganz so lang wie noch im Juni und auch morgens ist es schon länger dunkel. Die Tage verkürzen sich im Laufe des Augusts von rund 15 Stunden auf nur noch 13,5 Stunden und auch die Sonne steht mittags nur noch rund 50 Grad über dem Horizont. Statt der ausgedehnten, langen Sommerdämmerungen wird es zudem nach Sonnenuntergang schneller Nacht als noch im Juni und Juli.
Perseiden: Es regnet Sternschnuppen
Doch das hat auch sein Gutes: Denn die länger werdende Dunkelheit bietet die perfekte Bühne für einen der spektakulärsten Sternschnuppen-Regen des Jahres: die Perseiden. Dieser Meteorschauer hat in der Nacht vom 12. auf den 13. August seinen Höhepunkt. Aber auch schon in den Tagen davor lohnt der Bick in den Himmel, denn auch sind schon einige Meteore zu sehen. Allerdings: Weil der Mond zu diesem Zeitpunkt schon fast voll ist, überstrahlt sein Licht viele der schwächeren Sternschnuppen.
Die besten Bedingungen für Sternschnuppenjäger herrschen in diesem Jahr daher am frühen Morgen des 13. August. Denn der störende Mond geht morgens gegen 04:00 Uhr unter und dann kann man bis Sonnenaufgang den fallenden Lichtpunkten der Perseiden zuschauen. Immerhin bis zu 100 Meteore können dabei pro Stunde fallen. Am besten sucht man sich einen dunklen Ort ohne viel Störlicht und legt sich flach auf den Boden oder eine Gartenliege. Dann hat man fast den gesamten Himmel im Blick.
Zwar haben die Perseiden ihren Namen bekommen, weil sie aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen. Tatsächlich aber flitzen die hellen Lichtspuren aus fast allen Richtungen über den Himmel. Die Ursache diese Meteorschauers ist der Komet 109P/Swift-Tuttle. Immer im August zieht die Erde durch den Staubschweif dieses Kometen hindurch und die vielen kleinen Partikel verglühen als Sternschnuppen in unsere Atmosphäre.
Saturn strahlt, Jupiter wechselt die Richtung
Wie schon im Juli dominieren auch im August 2019 die Planeten Jupiter und Saturn den Abendhimmel. Der Gasriese Jupiter taucht dabei schon kurz nach Sonnenuntergang als heller Lichtpunkt am südlichen Horizont auf. Er strahlt heller als alle Sterne und ist daher kaum zu übersehen. Am 9. August gesellt sich der fast volle Mond zum hellen Gasplaneten, er steht am späten Abend weniger als einen Fingerbreit von Jupiter entfernt.
Am 11. August vollzieht sich etwas auf den ersten Blick Merkwürdiges am Himmel: Der Jupiter scheint an diesem Tag seine bisherige Zugrichtung umzukehren. Während er seit April immer gen Westen über den Himmel gewandet ist, wechselt er nun seine Richtung und zieht wieder ostwärts. Der Grund dafür: Die Erde ist in den letzten Monaten auf der Innenbahn am langsameren Jupiter vorbeigelaufen. Bei seiner Opposition am 10. Juni standen beide Planeten dann genau mit der Sonne in einer Linie. Durch diesen Überholvorgang schien der Jupiter von uns aus gesehen für kurze Zeit "rückwärts" zu laufen. Am 11. August normalisiert sich dann die Perspektive wieder und der Jupiter zieht, wie alle anderen Planeten, Richtung Osten.
Der zweite "Star" am Abendhimmel ist der Saturn. Der Ringplanet geht in der Abenddämmerung im Südosten auf und zieht dann in einem flachen Bogen nach Südwesten. Er ist dabei zwar nicht ganz so hell wie der Jupiter, aber noch immer gut als strahlender Lichtpunkt links vom Jupiter zu erkennen. Weil der Saturn am 9. Juli der Sonne in Opposition stand, ist er uns noch relativ nah und es fällt besonders viel Licht auf ihn. Mit einem kleinen Teleskop sind daher momentan seine geöffneten Ringe besonders gut zu beobachten. Am 10. und 11. August zieht der Mond nah am Ringplaneten vorbei.
Sommerdreieck vor der Milchstraße
Im August dominieren am Nachthimmel noch immer die Sommersternbilder. Die meisten von ihnen liegen nahe an der Milchstraße, die in diesen Wochen besonders gut zu sehen ist. Sie zieht sich als helles von Norden nach Süden verlaufendes Band über den Himmel. Direkt auf der Milchstraße liegt auch das Sommerdreieck. Dieses auffällige Dreieck besteht aus den hellsten Sternen der Sternbilder Adler, Schwan und Leier. Das Sommerdreieck ist jedoch selbst kein Sternbild, sondern ein sogenannter Asterismus - eine auffällige Form oder Figur am Himmel, die Sternbild-übergreifend ist.