Lexikon

Relif

Kunst
sich plastisch aus einer Fläche erhebende Darstellung. Je nach dem plastischen Grad, mit dem sich die Formen von der Relieffläche abheben, unterscheidet man Hoch-, Halb- und Flachrelief. Hochreliefs sind häufig auf eine größere Entfernung des Betrachters hin angelegt, Flachreliefs sind oft reiner Flächenschmuck. So sind die Reliefs in den Giebelfeldern der griechischen Tempel fast durchweg Hoch-, die Darstellungen auf gleichzeitig entstandenen Stelen zumeist Flachreliefs. Als Werkstoff wurde und wird auch heute noch jedes Material verwendet, das sich mit der Hand modellieren oder mit Werkzeugen bearbeiten lässt (Ton, Holz, Stein, Gips, Elfenbein, Metall).
Aus den Frühkulturen des heutigen Vorderasien, vor allem der Gebiete zwischen Euphrat und Tigris, haben sich zahlreiche Reliefarbeiten in Elfenbein, Alabaster und Kalkstein erhalten. Reichen Reliefschmuck tragen auch die architektonischen Überreste der altpersischen Kulturen (Persepolis, Pasargadai), die Kultstätten und Königsgräber des alten Ägypten sowie die buddhistischen Tempel Indiens.
Die griechische Kunst hat viele besonders schöne Reliefs hervorgebracht, vor allem als Friese an Tempeln, daneben als Weihgeschenke und Grabtafeln. Die Stilgesetze des griechischen Reliefs wurden bestimmend für die römische Reliefkunst, die sich durch stärkere Bewegung und Plastizität auszeichnet. Die nationale Geschichte, Kriegsereignisse u. Ä. lieferten die Themen zu den großartigen Reliefdarstellungen an der Trajanssäule und am Titusbogen in Rom. Das Renaissancerelief knüpfte an antike Vorbilder an und diente hauptsächlich als Schmuck von Sarkophagen, Altären und Kanzeln.
Mit Vorliebe haben sich auch die Bildhauer des 19. und 20. Jahrhunderts des Reliefs bedient, vor allem in der Denkmalskunst und beim Flächenschmuck der Architektur (C. D. Rauch, B. Thorvaldsen und A. Rodin, E. Barlach, O. Schlemmer, H. Moore).
xxx_AdobeStock_353648056.jpg
Wissenschaft

Wertvoller Algen-Dschungel

Große Meeresalgen schützen das Klima – und sie sind als nachwachsender Rohstoff vielseitig einsetzbar. Forscher suchen nach Wegen, beides miteinander zu vereinen. von BETTINA WURCHE Grünbraune Algenteile türmen sich am Strand, im Wasser schwappen schlaffe Wedel und Stiele hin und her. Unter der Meeresoberfläche wiegt sich ein...

xxImage_Professionals_-_Gesamt-11656018-HighRes.jpg
Wissenschaft

Das vernetzte Gehirn

Wie Nervenzellen verschaltet sind, bestimmt darüber, wie wir wahrnehmen und denken. von SUSANNE DONNER Wieso weiß ich, wer ich bin? Auch renommierte Neurowissenschaftler müssen bei der Beantwortung dieser einfachen Frage bisher in Teilen immer noch passen. Sie gehen zwar davon aus, dass die Information darüber, wie man heißt, in...

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch