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Alles zur Winterkrankheit Grippe

Zurzeit hat die Grippewelle mal wieder ihren Höhepunkt erreicht. Besonders in Schulen und Kindergärten macht sich das bemerkbar, denn bei Kindern wird aktuell ein besonders starker Anstieg der Krankheitsfälle beobachtet. Aber woher weiß ich, ob ich die Grippe oder doch nur eine Erkältung habe? Wie wird Grippe übertragen? Und wie kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?
SSC, 26.02.2025
Symbolbild Grippewelle

© Hintergrund: Wanlee Prachyapanaprai, iStock; Frau: Dandamanwasch, thinkstock

Wie jedes Jahr in der kalten Jahreszeit rollt die Grippewelle übers Land. Etwa 7,5 Millionen Menschen in Deutschland waren Mitte Februar 2025 laut Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) von Atemwegserkrankungen betroffen – viele von ihnen von Grippe. Grippe – oder auch Influenza – unterscheidet sich jedoch von einer normalen Erkältung und löst oft schwerere Symptome aus.

Was verursacht Grippe?

Für Erkältungen sind viele verschiedene Viren verantwortlich. Grippe wird jedoch ausschließlich durch Influenzaviren ausgelöst. Influenzaviren lassen sich dabei in drei Gattungen – A, B und C – gliedern, die unterschiedlich häufig mutieren und unterschiedlich schwere Infektionen auslösen. Typ A verursacht in der Regel mehr als 70 Prozent der Grippefälle und Typ B die meisten übrigen, denn Typ-C-Influenza ist selten.

Einmal im Körper angelangt, zerstören die Influenza-Viren die Zellen der Schleimhäute in den Atemwegen. Das löst dann eine Entzündungsreaktion im Körper aus, was wiederum zu den typischen Symptomen einer Grippe führt.

Wie äußert sich eine Grippe?

Dass wir uns mit Grippe angesteckt haben, spüren wir schnell. Schon nach ein bis zwei Tagen fühlen sich viele auf einmal krank. Dieses plötzliche Auftreten des Krankheitsgefühls unterscheidet die Grippe von einer normalen Erkältung. Zu den typischen Symptomen einer Influenza-Erkrankung zählen plötzlich einsetzendes Fieber, trockener Reizhusten oder Halsschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen und starke Kopfschmerzen.

Bei Kindern können zusätzlich Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hinzukommen. Ältere Menschen oder Menschen mit einer geschwächten Abwehr bekommen häufig kein hohes Fieber oder ausgeprägte Krankheitszeichen. Gleichzeitig können ältere Menschen jedoch zusätzlich verwirrt oder desorientiert sein.

Aber nicht jeder, der sich mit Influenza ansteckt, entwickelt auch Symptome: „Etwa ein Drittel der Angesteckten bekommt tatsächlich Fieber und typische Beschwerden, ein weiteres Drittel hat nur leichte erkältungsähnliche Symptome ohne Fieber, das letzte Drittel bleibt beschwerdefrei“, schreibt die Stiftung Gesundheitswissen.

Bildschirmarbeitsplatz, Niesender Mann zwischen zwei Kolleginnen
Beim Husten und Niesen werden über Speichel und Nasensekret unzählige Krankheitserreger versprüht.

© Charday Penn, iStock

Wie wird Grippe übertragen?

Grippe wird durch virushaltige Tröpfchen übertragen. Niest, hustet oder spricht ein Erkrankter, gelangen winzige Speicheltropfen in die Luft, die andere Menschen einatmen können. Die Übertragung der Viren geschieht jedoch auch über Hände oder andere Oberflächen, die mit virushaltigem Sekret in Kontakt gekommen sind.

Die Viren können mehrere Stunden lang auf Oberflächen überleben – besonders gut, wenn es kalt ist. Fassen wir einen verunreinigten Türgriff an und berühren uns anschließend an Mund, Nase oder Augen, können die Grippeviren in unseren Körper eindringen.

Wie kann ich mich schützen?

Wie bei jeder durch Viren ausgelösten Krankheit bietet regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife einen gewissen Schutz vor Ansteckung und Verbreitung. Vor allem nach dem Kontakt zu Erkrankten oder nach dem Nachhausekommen sollten wir unsere Hände daher gründlich waschen. In der Öffentlichkeit kann das Tragen einer Maske uns und andere vor einer Ansteckung schützen. Aber es hilft auch, Abstand zu anderen zu wahren. Erkrankte sollten außerdem regelmäßig lüften, um die Viruslast in Räumen gering zu halten.

Menschen ab 60 Jahren, chronisch Erkrankten, Schwangeren und medizinischem Personal empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Impfung gegen Influenza. Auf Wunsch können jedoch auch alle anderen Menschen eine Impfung bekommen. Es dauert etwa zwei Wochen, bis der Schutz der Impfung vollständig greift. Die Impfung schützt jedoch nicht vor einer Ansteckung mit Influenza, sondern mildert den Krankheitsverlauf lediglich ab.

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