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Impfung

Medizin
Impfkalender für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene
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Impfkalender für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Impfung gegenImpfalter in MonatenImpfalter in Jahren
Geburt2341114152324569111217ab 18ab 60
DiphtherieG1G2G3G4NNA1A2A ggf. Na
Wundstarrkrampf (Tetanus)G1G2G3G4NNA1A2A ggf. N
Keuchhusten (Pertussis)G1G2G3G4NNA1A2
Haemophilus influenzae Typ B (Hib)G1G2G3G4NN
Kinderlähmung (Poliomyelitis)G1G2G3G4NNA1ggf. N
Hepatitis BG1G2G3G4NN
Hirnhautentzündung (Meningokokken)G (ab 12 Monate)N
Masern, Mumps, RötelnG1G2NSc
Windpocken (Varizellen)G1G2N
Grippe (Influenza)S (jährlich)
Lungenentzündung (Pneumokokken)Sb
humane Papillomaviren (HPV)S
Mädchen und junge Frauen
G Grundimmunisierung (in bis zu 4 Teilimpfungen G1 G4)
A Auffrischimpfung: diese sollte möglichst erst 5 Jahre nach der letzten Impfdosis erfolgen.
S Standardimpfung
N Nachholimpfung (Grundimmunisierung aller noch nicht Geimpften bzw. Komplettierung einer unvollständigen Impfserie)
a Die nächste fällige Tetanus-Diphtherie-Impfung einmalig als Kombinationsimpfung auch gegen Keuchhusten bzw. bei entsprechender Indikation auch noch gegen Poliomyelitis
b Einmalige Impfung, Auffrischimpfung nur für bestimmte Indikationen empfohlen
c Einmalige Impfung für alle nach 1970 geborenen Personen 18 Jahre mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit
Nach Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)
Schutzimpfungen (Auswahl)
Schutzimpfungen
KrankheitImpfstoffZeitpunktWirkungsdauerNebenwirkungen / RisikenBesonderheiten
A. Standardimpfungen
Diphtherieentgiftetes und hoch gereinigtes Toxin der Diphtherie-Bakterienim Säuglingsalter 3-malige Impfung in monatlichen Abständen, im 2. Lebensjahr einmalige Impfung, im 5. bis 6. Lebensjahr Auffrisch-Impfung710 Jahregelegentlich am Ort der Injektion Entzündungen. Bei Impfung im Schulalter können Entzündungen am Nervensystem auftretenbei Erkrankung an Diphtherie ist die Gabe von speziellem Diphtherie-Immunglobulin möglich
Haemophilus influenzae Typ bBestandteile des Haemophilus influenzae-Bakteriumsim Säuglingsalter 2 bis 3-malige Impfung in monatlichen Abständen, im 2. Lebensjahr einmalige Impfungmehrere JahreHautrötungen, Schwellungen oder vorübergehende Verhärtungen an der Impfstelle möglich; gelegentlich treten Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag oder leichtes Fieber aufweitere Auffrischungsimpfungen sind nicht nötig, da die Häufigkeit schwerer Hib-Infektionen nach dem fünften Lebensjahr sehr gering ist
Hepatitis Bgentechnisch hergestellte Bestandteile des Hepatitis B-Virusim Säuglingsalter 2 bis 3-malige Impfung in monatlichen Abständen, im 2. Lebensjahr einmalige Impfung; im 10. bis 18. Lebensjahr Komplettierung eines unvollständigen Impfschutzes bzw Grundimmunisierung bisher nicht geimpfter Jugendlicher15 Jahre nachgewiesen, vermutlich lebenslänglichkleinere Nebenwirkungen an der Einstichstelle möglich, selten Algemeinreaktionen wie Fieber, sehr selten allergische ReaktionenNeugeborene, deren Mütter mit dem Hepatitis B-Virus infiziert sind, sollen unmittelbar nach der Geburt gegen Hepatitis B immunisiert werden
Keuchhusten (Pertussis)abgetötete Pertussis-Bakterienim Säuglingsalter 3-malige Impfung in monatlichen Abständen, im 2. Lebensjahr einmalige Impfung; Auffrisch-Impfung im 10. bis 18. Lebensjahrca. 5 Jahrelokale Impfreaktion häufig, Gehirnerkrankung (Enzephalose) aufgrund der Impfung gefürchtetnur mit Sicherheit gesunde Kinder sollten geimpft werden, Impfempfehlung insbesondere für Kinder mit hohem Infektionsrisiko
Kinderlähmung (Poliomyelitis)inaktivierte Poliomyelitis-Virenim Säuglingsalter 2 bis 3-malige Impfung in monatlichen Abständen, im 2. Lebensjahr einmalige Impfung; Auffrisch-Impfung im 10. bis 18. Lebensjahrbis zu 10 Jahrenganz selten leichte Lokalreaktionender für die Schluckimpfung verwendete Polio-Lebendimpfstoff wird nicht mehr empfohlen, weil er in seltenen Fällen eine Kinderlähmung auslösen konnte
Masernabgeschwächte Masern-Viren12. bis 15. Lebensmonat; 2. Impfung ab vollendetem 15. bis 24. Lebensmonat empfohlenwahrscheinlich lebenslänglichnicht bekannt; gelegentlich Impfreaktion mit leichter Hautreaktion hinter den Ohrenkeine Impfung von Kindern mit Immunmangelerkrankung. Bei einer Masernerkrankung ist die Gabe von Immunglobulinen möglich
Mumpsabgeschwächte Mumps-Viren12. bis 15. Lebensmonat; 2. Impfung ab vollendetem 15. bis 24. Lebensmonat empfohlenwahrscheinlich lebenslänglichkeinekeine Impfung von Personen mit Immunschwäche
Rötelnabgeschwächte Röteln-Viren12. bis 15. Lebensmonat; 2. Impfung ab vollendetem 15. bis 24. Lebensmonat empfohlenetwa 9 Jahrekeinebei Rötelnerkrankung während der Schwangerschaft kann spezielles Röteln-Immunglobulin verabreicht werden
Tetanus (Wundstarrkrampf)entgiftetes und hoch gereinigtes Toxin der Tetanus-Bazillenim Säuglingsalter 3-malige Impfung in monatlichen Abständen, im 2. Lebensjahr einmalige Impfung, im 5. bis 6. Lebensjahr Auffrisch-Impfung10 Jahreselten allergische Reaktionenbei frischen Verletzungen ist die Gabe von antitoxischem Serum gegen Tetanus als passive Immunisierung möglich
B. Indikationsimpfungen
PneumokokkenBestandteile des Erregers Streptococcus pneumoniaeim Säuglingsalter 3-malige Impfung in monatlichen Abständen, im 2. Lebensjahr einmalige Impfunggelegentlich lokale Impfreaktion sowie Fieber, Schläfrigkeit und Appetitlosigkeit; selten Krampfanfälle, die folgenlos abklingenempfohlen für Kinder mit Risikofaktoren und einem erhöhten Krankheits- und Komplikationsrisiko
Europäische Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)abgetötete FSME-Viren (aus embryonalen Hühnerzellkulturen)ab 13. Lebensmonat, 2. Impfung nach Ablauf von 4 Wochen, 1. Auffrisch-Impfung ein Jahr später, weitere Auffrisch-Impfungen jeweils nach 35 Jahrenca. 35 JahrePersonen mit Hühnerprotein-Allergie dürfen nicht geimpft werdenAlle Personen, die ein erhöhtes Infektionsrisiko haben, wie Waldarbeiter, Tierhüter, -ärzte etc., sollten geimpft werden
Hepatitis Aabgetöte Hepatitis A-Vireneinmalige Impfung, wenn erforderlich, Auffrisch-Impfung nach 6 Monaten10 Jahresehr selten LokalreaktionenImpfung empfohlen für Personen, die beruflich ein erhöhtes Infektionsrisiko tragen, homosexuell aktive Männer, an Hämophilie Leidende
Tollwutinaktivierte Tollwut-Virena) direkt nach Kontakt mit einem tollwutinfizierten Tier, 6 Injektionen des Impfstoffs an den Tagen 0, 3, 7, 14, 30, 90
b) präventive Impfung exponierter Personen (Jäger in Tollwutendemiegebieten)
ca. 5 JahrekeineDie Erkrankung an Tollwut endet ohne Ausnahme tödlich. Für akute Erkrankungen steht zusätzlich ein Tollwut-Immunglobulin zur passiven Immunisierung zur Verfügung
Grippe (Influenza)inaktivierte Vireneinmal jährlich (Herbst)unterschiedlichgelegentlich allergische Reaktionenbesonders Kinder mit Herzfehlern und chronischen Erkrankungen der Lungen sowie Menschen ab dem 6. Lebensjahrzehnt und älter, vor allem mit Begleiterkrankungen, sollten geimpft werden
C. Reiseimpfungen
Hepatitis Aabgetöte Hepatitis A-Vireneinmalige Injektion; Auffrisch-Impfung nach 6 Monaten10 Jahresehr selten Lokalreaktionenempfohlen für Reisende in Gebiete mit Hepatitis A-Vorkommen
Gelbfieberabgeschwächte vermehrungsfähige Virenab dem 1. Lebensjahr10 JahreKomplikationen bei Patienten mit Hühnereiweiß-Allergie und Immunsystemerkrankungenein Gelbfieber-Immunglobulin mit einer Wirkungsdauer von 23 Wochen steht zur Verfügung
Typhus / Paratyphusinaktivierte Salmonellen-Bakterien2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen; Auffrisch-Impfungen nach 1 Jahrdurchschnittlich 1 JahrImpfschutz relativ; Infektion ist trotz Impfung möglich, schwere Erkrankungen treten jedoch in der Regel nicht auf. Bei Impfung nach erfolgter Ansteckung kann es zu schweren Krankheitsausbrüchen kommenZusätzlich steht eine orale Typhus-Impfung zur Verfügung, die keine Komplikationen oder Unverträglichkeitserscheinungen hervorruft. Schutzwirkung mindestens 1 Jahr
MalariaBei der Malaria-Prophylaxe handelt es sich nicht um eine Impfung, sondern um eine medikamentöse Behandlung. Die Medikamente müssen bei Reisen in Malaria-Gebiete bereits vor Reiseantritt und mindestens 6 Wochen nach Verlassen des Malaria-Gebietes noch weiter genommen werden
Maßnahme zum Schutz gegen Infektionskrankheiten. Schutzimpfung.
Wissenschaft

»Stress verstärkt die Beschwerden«

Wie Menschen mit Reizdarm Erkenntnisse aus der Forschung berücksichtigen können, erklärt Facharzt Martin Storr. Das Gespräch führte SALOME BERBLINGER Prof. Storr, wann spricht man von einem Reizdarm? Für die Diagnose Reizdarm-Syndrom sind drei Kriterien entscheidend: Es bestehen Beschwerden im Bauchraum. Diese Beschwerden...

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Auch tote Zähne können schmerzen

Warum der Tod eines Zahns dem Leid manchmal kein Ende bereitet, erklärt Dr. med. Jürgen Brater. Man liegt nachts im Bett, und es ist, als ob im Kopf ein Presslufthammer tobt. Wellen pochender Schmerzen jagen durch den Kiefer, jeder Kontakt der Zähne löst eine dröhnende Explosion aus. Tabletten helfen nicht, allenfalls bringt...

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