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Bewegung hält gesund: Ein Leben lang
Warum braucht der Organismus Bewegung?
Der menschliche Körper mit all seinen Knochen, Muskeln, Sehnen und Gelenken ist nicht für das Sitzen am Schreibtisch oder vor dem Fernsehgerät geschaffen, sondern für ein umfangreiches Repertoire an unterschiedlichsten Bewegungen. Diese benötigt der Mensch nicht nur für Betätigungen im Tagesablauf oder um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Bewegung trägt auch zu einem gesunden Organismus bei: Sie regt die Durchblutung an, stärkt das Herz, verbessert die Lungenkapazität, versorgt Muskeln und Organe optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen, stärkt die Knochen, unterstützt die Verdauung. Darüber hinaus erhöht Bewegung die Lebensqualität, weil sie Stress abbaut und zu gesundem Schlaf und guter Stimmung verhilft. Bewegungsmangel dagegen lässt den Körper nicht nur schneller altern, sondern führt langfristig auch zu Gesundheitsschäden.
Wie kommt Bewegung in Ihren Alltag?
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, zusätzliche Bewegung in den Alltag zu integrieren, obwohl viele beschäftigte Menschen oft bekunden, sie hätten wegen ihres ausgefüllten Tagesablaufs keine Zeit für Bewegungsaktivitäten oder Sport.
Schon kleine Änderungen im alltäglichen Bewegungsverhalten tragen zu mehr körperlicher Aktivität bei. Verlängern Sie Fußwege statt Abkürzungen zu gehen. Benutzen Sie die Treppe statt Aufzug oder Rolltreppe und nehmen Sie zwei Stufen auf einmal. Nutzen Sie – so oft es geht – das Fahrrad. Verzichten Sie bei der Gartenarbeit auf die motorbetriebenen Helfer. Stehen oder gehen Sie beim Telefonieren. Tragen Sie Lasten – aber belasten Sie dabei beide Körperseiten gleich stark. Lassen Sie sich von Ihren Kindern zu einem Laufspiel ermuntern. Auch Toben beschert ein gesundes Bewegungsextra.
Bringen Sie auch Abwechslung in Ihre alltäglichen Bewegungsabläufe: Verlagern Sie Arbeiten vom Schreibtisch an das Stehpult. Sitzen Sie dynamisch, indem Sie sich auf dem Stuhl vor und zurück bewegen. Stellen Sie sich beim Zähneputzen immer wieder auf die Zehenspitzen und lassen sich dann wieder auf die ganze Fußfläche sinken. Springen Sie bei Spaziergängen über Pfützen und steigen Sie über Hindernisse, z. B. beim Waldspaziergang über umgestürzte Bäume. Achten Sie bei Hausarbeiten auf eine bewusste Körperspannung. Unbemerkt können Sie im Bus, in der Konferenz oder beim Fernsehen verschiedene Muskeln anspannen – Krafttraining nebenbei.
Macht jeder Gang schlank?
Tatsächlich. Regelmäßige Bewegung ist der wichtigste Faktor beim Energieverbrauch des Körpers. Darüber kann auch das Körpergewicht beeinflusst werden. Wer abnehmen will, kommt nicht umhin, sich mehr zu bewegen, denn körperliche Aktivität erhöht den Kalorienverbrauch und greift die körpereigenen Fettdepots an. Dadurch verschiebt sich das Verhältnis von Muskel- und Fettgewebe langsam immer mehr zu Gunsten der Muskulatur – ein Effekt, der doppelt gewünscht ist: Durch mehr Muskulatur wird zum einen der Stoffwechsel beschleunigt und zum anderen wirkt der Körper straffer. Untersuchungen belegen, dass etwa 90 Prozent aller Menschen, die nur über die Ernährung und ohne körperliche Betätigung versuchen, ihr Gewicht zu reduzieren, ihr altes Gewicht spätestens nach einem Jahr wieder erreicht haben.
Welches Training eignet sich am besten?
Wer die Bedeutung der Bewegung für die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden erkannt hat und mehr für sich tun möchte, als nur die körperliche Aktivität im ganz normalen Tagesablauf zu erhöhen, sollte sich gezielt der Verbesserung seiner Leistungsfähigkeit widmen. Dazu ist es sinnvoll, den Körper in den hierfür wichtigen Funktionen gleichmäßig zu belasten: bei der Ausdauer, der Kraft und der Beweglichkeit. Auch die Geschicklichkeit gehört dazu, denn Geschmeidigkeit, Koordination, Balance und Schnelligkeit harmonisieren die Funktionen und schützen vor Verletzungen.
Die meisten Sportarten belasten den Körper vor allem in einem Funktionsbereich, während die anderen Aspekte weniger oder gar nicht zum Zuge kommen. So wird beim Joggen, Step-Aerobic oder Schwimmen vor allem die Ausdauer trainiert, während beim Hanteltraining an der Kraft gearbeitet wird. Gesundheitsfördernd ist die Kombination der unterschiedlichen Sportarten, etwa Laufen für die Ausdauer, Gewichtstraining für die Kraft und Yoga entsprechend für Beweglichkeit und Geschicklichkeit.
Schadet zu wenig Bewegung?
Ja, Bewegungsmangel kann bei der Entstehung zahlreicher Gesundheitsprobleme eine Rolle spielen:
Das Immunsystem wird geschwächt und der Körper anfälliger für Virusinfektionen wie die Grippe.
Übergewicht und Fettleibigkeit begünstigen die Entstehung von Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Diabetes mellitus.
Muskelschwund führt zu Schwäche, Müdigkeit und einer höheren Anfälligkeit für Verletzungen.
Osteoporose hat eine erhöhte Brüchigkeit von Knochen zur Folge.
Bluthochdruck steigert das Risiko für Schlaganfälle und Erkrankungen der Herzkranzgefäße.
Was bezeichnet der Sportarzt als …
Muskelkrampf? Der auch »Spasmus« genannte Krampf ist eine willentlich nicht beeinflussbare, schmerzhafte Kontraktion eines Muskels. Er kann durch festen, stetigen Gegendruck gelöst werden.
Myalgie? Der »Muskelkater« ist die häufigste und harmlose Form des Muskelschmerzes. Die Myalgie ist auch typisch bei grippalen Infekten.
Tendovaginitis? Diese schmerzhafte »ent- zündliche Erkrankung der Sehnen oder Sehnenscheiden« ist meist Folge der Überlastung eines Gelenks.
Bursitis? Eine »Schleimbeutelentzündung« entwickelt sich mit Rötung, Schwellung und Druckschmerz nach Verletzungen oder chronischen Überlastungen.
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