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Warum wird der Bartgeier auch »Knochenbrecher« genannt?

Weil er vorzugsweise Knochen frisst. Der Bartgeier (Gypaetus barbatus), der neben Europa auch in Nord- und Südafrika sowie in Ost- und Zentralasien heimisch ist. Mit seinem befiederten Kopf, dem kurzen Hals und dem schwarzen »Spitzbart« unterscheidet er sich bereits äußerlich sehr stark von seinen Verwandten. Auch seine Ernährungsweise ist einzigartig, denn er frisst Knochen. Um an das begehrte Knochenmark heranzukommen, lässt er die Knochen aus großer Höhe auf Felsen fallen, so dass sie zerschellen. In Spanien hat ihm dieses eigentümliche Verhalten den Namen »Knochenbrecher« eingetragen.

In Europa gehört er zu den seltensten Greifvögeln und ist bis auf wenige Bestände, unter anderem in den Pyrenäen, ausgerottet. Vor allem in den Alpen wurde ein regelrechter Vernichtungsfeldzug gegen die »Lämmergeier« geführt, da sie nicht nur Ziegen und Schafe mit Flügelschlägen angriffen und in Abgründe trieben, sondern angeblich auch kleine Kinder raubten.

Übrigens: Häufigster europäischer Geier ist der Gänsegeier (Gyps fulvus), den man vor allem noch in Spanien antreffen kann. Sein Hals ist ungewöhnlich lang und kann bis auf etwa 40 Zentimeter ausgestreckt werden. Damit erreicht er auch Teile tief im Inneren eines Kadavers. Eine weiße, pelzartige Halskrause verhindert, dass bei der Mahlzeit das Körpergefieder beschmutzt wird. Gänsegeier waren bis etwa 1890 auch in den bayerischen Alpen verbreitet, wurden dann aber ausgerottet. In den österreichischen Alpen können sie heute wieder beobachtet werden: Jedes Jahr versammeln sich bis zu 30 Vögel nach der Brutsaison in den Hohen Tauern. Mithilfe von Auswilderungsprojekten versucht man, die imposanten Vögel in Österreich und Frankreich wieder dauerhaft anzusiedeln.

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