Hochglanzfotos brechen Tabus
Einst als erstes “Herrenmagazin“ von amerikanischen Frauenverbänden als Ausbund der Unmoral bekämpft, erscheint der 1953 von dem Verleger Hugh Hefner gegründete Playboy auch heute noch in gleicher Aufmachung – nur dass heute noemand mehr daran Anstoß nimmt.
Am 1. Dezember 1953, ausgerechnet vor Weihnachtn, erscheint in den USA die erste Nummer des Playboy. Für nur 50 Cent verspricht das Blatt, wie es im Untertitel heißt, “Entertainment for Men“, also Unterhaltung speziell für den Mann. Damit hat der erst 27 Jahre alte Verleger Hugh M. Hefner eine lukrative Marktlücke entdeckt. Der Playboy mit seinem Bunny (Häschen)-Signet wird Vorbild für alle weiteren Zeitschriften dieser Art.
Das bald auch in anderen Ländern und anderen Sprachen erscheinende Blatt folgt immer dem gleichen Schema. Neben erotischen Fotos mehr oder weniger bekleideter Frauen gibt es in der Mitte des Heftes stets das aufklappbare Bild des nackten “Playmate des Monats“. Daneben bietet das Magazin Artikel zu allen Themen, die die Leser der Zielgruppe, vor allem lebenslustige Großstädter, interessieren könnten.
Ermutigt vom Erfolg seines Erotikblattes, gründet Hugh Hefner in verschiedenen Großstädten Playboy-Clubs – Bars, in denen als Häschen kostümierte Kellnerinnen mit Plüschohren und einem Hasenschwanz an ihrem badeanzugartigen schwarzen Dress den Herren die Drinks servieren. Für viele Playmates ist ihr Engagement der Start einer Karriere als Model oder Schauspierlerin. Umgekehrt ist es der Ehrgeiz mancher Schauspielerinnen und Models, einmal nackt im Playboy zu posieren. Im Laufe der Jahre ist die Zeitschrift nämlich angesichts einer steigenden Flut von Pornozeitschriften geradezu gesellschaftsfähig geworden und muss von ihren männlichen Lesern nicht mehr vor den Blicken ihrer Ehefrauen oder Freundinnen verborgen werden.