Erst kürzlich fand in Berlin eine der ältesten Industriemessen Deutschlands statt - die Internationale Funkausstellung. Auch wenn die IFA bislang ihren Schwerpunkt auf Haushalts- und Unterhaltungselektronik legte, so waren dieses Jahr auch Smartphones stark vertreten. Und die Innovationen stehen nicht still. Fast täglich ist mit Neuigkeiten aus der Branche zu rechnen.
Grundsätzlich haben sich allerdings die Trends etabliert, die sich bereits Anfang 2017 bei der CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas abzeichneten.
1. Neue Designs
Rechteckig und flach, aus Plastik, Glas oder Metall - so sehen Smartphones für gewöhnlich aus. Die Design-Neuerungen bezogen sich dann meistens auf ästhetische Aspekte, die sich jedoch nicht auf die Handhabung auswirken. In der kürzeren Vergangenheit gab es jedoch schon Smartphones, bei denen die Front quasi nur aus Display bestand oder welche, bei denen die Display-Ecken abgerundet waren. Der Trend, dass sich das Design auch auf die Bedienung auswirkt, schreitet voran. So sind nicht nur faltbare Smartphones im Gespräch, sondern auch welche, die sich wie eine Uhr tragen lassen.
2. Schnellere Prozessoren
Glattere Grafiken und schnellere Anwendungen - die Chipsets der nächsten Generation haben noch mehr Leistung und werden hauptsächlich in den Premium-Produkten der Hersteller von Android-Smartphones verbaut. Mit bis zu über zehn CPU-Kernen erreichen die mobilen Prozessoren eine Rechenleistung, die mit PCs zu vergleichen ist.
3. Virtual Reality
Die schnellere Rechenleistung wirkt sich auch positiv auf solche Features wie Virtual Reality aus. Solch ressourcenintensive Anwendungen lassen sich dadurch schneller und besser ausführen und machen es möglich, Videos mit einer Virtual Reality Brille zu schauen oder in die virtuelle Spielewelt einzutauchen. Während das VR-Erlebnis in erste Linie mit den Premium-Produkten funktioniert hat, geht der Trend hin zum VR-fähigen Budget-Smartphone
4. Schnelleres Internet
Während LTE bislang das Non-plus-ultra beim mobilen Surfen mit dem Smartphone darstellte, wird noch manch eine Schippe draufgelegt und durch neue Modem-Technologien wird die Geschwindigkeit nochmals gesteigert. Bislang waren die am besten ausgestatteten Smartphones in der Lage, Daten über LTE-Netzwerke mit einer maximalen Geschwindigkeit von 600 Mbit/s herunter- und mit einer Geschwindigkeit von 150 Mbit/s hochzuladen. Die neue Generation von Smartphones wird allerdings dazu in der Lage sein, Daten sogar mit einer Geschwindigkeit von 1 Gb/s zu übertragen.
Dies hängt jedoch auch von der Leistungsfähigkeit der Netze der Mobilfunk-Provider ab. Hier wird abzuwarten sein, wie sich die neue Geschwindigkeit auf die Kosten der Verträge auswirken wird und ob in naher Zukunft die tatsächliche Internet Flatrate kommen wird. Aktuell ist es laut mobildiscounter.de auch bei Premium-Verträgen noch so, dass nach dem Verbrauch eines bestimmten Datenvolumens die Geschwindigkeit gedrosselt wird. Gerade für den aktuell doch recht weit verbreiteten hohen Internetbedarf wäre das eine hilfreiche Neuerung.
5. Neuer USB-Standard
USB-C ist auf dem Vormarsch und soll den mittlerweile in die Jahre gekommenen Micro-USB-2.0-Port, der in Android-Smartphones zu finden ist, ablösen. Den größten Vorteil bietet USB-C durch seine extreme Vielseitigkeit. Denn: Zusätzlich zum Aufladen können auch mobile Endgeräte mit hochauflösenden Monitoren, Kopfhörern, Flash-Laufwerken sowie externen Speichermedien verbunden werden.
6. Kabellose Kopfhörer
Erstmal musste sich Apple mit seinen AirPods mit der vollen Breitseite Spott aus dem Internet auseinandersetzen. Jedoch haben sie es geschafft, aus dem Stand zum Marktführer für kabellose Kopfhörer zu werden. Während viele Hersteller aufgrund der Apple-Häme bislang noch zurückschreckten, ähnliche Systeme in ihren Smartphones zu verbauen, könnte die Wireless-Audio-Technik zukünftig vermehrt zum Einsatz kommen.
7. Schnelleres Aufladen
Mit den neuen USB-C-Kabeln können Smartphone-Akkus viel schneller aufgeladen werden, da zumindest rein theoretisch 100 Watt über die neue Steckverbindung übertragen werden können. Zudem gibt es Schnelllade-Technologien, durch die innerhalb von fünf Minuten der Akku weitere fünf Stunden hält.
8. Smarte Hardware
Im Vordergrund der Entwicklungen stehen Maßnahmen, die allgemein die User Experience verbessern. Smartphones sollen zukünftig Objekte erkennen, Räume ausmessen und alle relevanten Informationen auf dem Display abbilden.
Zudem könnten Technologien aus dem Forschungsfeld der künstlichen Intelligenz dazu beitragen, dass das Smartphone erkennt, welche Hardware und welche Anwendungen besonders stark und oft genutzt werden, um daraufhin den Stromverbrauch anzupassen und die Akkulaufzeit zu verlängern.
9. Bluetooth 5
Handys sollen zukünftig so ausgestattet sein, dass sie Bluetooth 5 unterstützen. Laut Bluetooth SIG soll die neuste Technologie im Vergleich zum Vorgänger nicht nur eine vierfache Reichweite und die doppelte Geschwindigkeit besitzen, sondern auch eine um 800 Prozent höhere Übertragungskapazität möglich machen. So könnten Besitzer von Smartphones rein theoretisch über eine Entfernung von mehreren hundert Metern ein Automobil entsperren, Bluetooth-Lautsprecher bedienen oder Daten an andere User über Bluetooth senden.
10. Zusätzlicher Speicher
Die Kameras werden immer besser und die geschossenen Fotos immer größer. Daher ist es von Vorteil, einen größeren Speicher zu besitzen, um auch Videos, Musik und Apps langfristig speichern zu können ohne ständig Notifications über zu geringen Speicherplatz zu bekommen. Allerdings lag die maximale Speicherkapazität bis vor kurzem noch bei 256 GB internem Speicher und bis zu 512 GB für SD-Karten. Jetzt jedoch geht der Trend zu immer größerem Speicher, so dass auch 1TB-SD-Karten in Zukunft keine Seltenheit mehr sein werden.