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Immer mehr Passagiere im globalen Flugverkehr

Aktuellen Prognosen zufolge nimmt der Flugverkehr in den nächsten 20 Jahren zu: Experten erwarten eine Steigerung der Passagierzahlen auf über 9,4 Milliarden. Das Problem: Dabei wird es zu Kapazitätsengpässen kommen, die durch die bisherige Erweiterung von Flughäfen und den Einsatz größerer Flugzeuge nicht vollständig kompensiert werden können. Im Jahr 2040 werden demnach rund 255 Millionen Passagiere nicht bedient werden können. Vor allem Asien wird von den Engpässen betroffen sein.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt / SRE, 16.01.2020

Wachstumsmarkt Asien: Mit dem Flughafen Daxing eröffnete die chinesische Hauptstadt 2019 einen zweiten Großflughafen. Der alte Beijing Capital International Airport zählte 2018 bereits 100 Millionen Passagiere.

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Mittlerweile hat sich bei vielen Menschen die Erkenntnis durchgesetzt, dass es nicht besonders klimafreundlich ist, zwei Mal im Jahr nach Thailand in den Urlaub zu fliegen. Und nicht nur in Schweden, auch in Deutschland hat die "Flugscham" zuletzt anscheinend erste Wirkungen gezeigt: Die Zahl der Flugpassagiere stagnierte ab April 2019 und ging im Laufe des Jahres sogar tendenziell zurück. Auf globaler Ebene allerdings sieht es anders aus: Weltweit nimmt die Anzahl an Passagieren im Flugverkehr immer weiter zu und erreicht jedes Jahr neue Rekorde.

Rekordzahlen im Luftverkehr

Experten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln haben nun erstmalig Prognosen für den weltweiten Flugverkehr unter Berücksichtigung der Flughafenkapazitäten und der Entwicklung der Flottengrößen erstellt. Das Ergebnis: Die Forscher erwarten eine Steigerung der globalen Passagierzahlen von vier Milliarden in 2016 auf über 9,5 Milliarden im Jahr 2014. Für denselben Zeitraum wird eine weltweite Zunahme der Flüge von 35,5 Millionen auf 53 Millionen angenommen.

Durch den Einsatz größerer Flugzeuge und eine bessere Kapazitätsauslastung soll die durchschnittliche Passagierzahl pro Flug bis 2040 von 111 auf 179 ansteigen.

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Engpässe trotz Flughafen-Ausbau

Die Forscher gehen davon aus, dass verstärkt größeres Fluggerät zur Vermeidung von Kapazitätsengpässen eingesetzt wird. Die durchschnittliche Passagierzahl pro Flug soll im Jahr 2040 demnach 179 betragen – im Vergleich zu 111 Passagieren im Jahr 2016. Die erhöhte Nachfrage soll dabei zu 57 Prozent über größere Flugzeuge bedient werden, die restlichen 43 Prozent über eine bessere Kapazitätsauslastung und die Erweiterung der Flughäfen.

Ob dies ausreicht, ist laut Aussage der Experten allerdings fraglich: "Trotz der enormen Steigerungen im weltweiten Flugverkehr und dem vermehrten Einsatz größerer Flugzeuge erwarten wir, dass 2040 rund 255 Millionen Passagiere aufgrund von Kapazitätsengpässen nicht bedient werden können", erklärt Marc Gelhausen vom DLR-Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr. "Das entspricht mehr als dem gesamten deutschen Passagieraufkommen im Jahr 2018 oder drei Prozent des weltweit prognostizierten Luftverkehrs im Jahr 2040."

Drehkreuz- oder Hub-Flughäfen wie London Heathrow werden in absehbarer Zeit unter Kapazitätsengpässen leiden.

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Asien ist besonders stark betroffen

Entsprechend der Prognose werden die Kapazitätsengpässe vor allem an sogenannten Drehkreuz- oder Hub-Flughäfen wie London Heathrow auftreten. Der Schwerpunkt der Engpässe wird sich bis 2040 aber nach Asien verlagern. Nach Vorhersage der Forscher liegen 2040 sechs der zehn am schlimmsten betroffenen Flughäfen in Asien, darunter Jakarta, und drei in den USA. Gelhausen zufolge gibt es aber Strategien, um dem Problem entgegenzuwirken. "Wir kommen zu dem Ergebnis, dass eine verstärkte Kombination von Flughafenausbauten und Investitionen in größeres Fluggerät notwendig sind, um das erwartete Kapazitätsdefizit aufzulösen."

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