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Bodentypen: Unterschiedliche Horizonte und Profile
Was versteht man unter Bodenhorizonten?
Bodenhorizonte nennt man die Bereiche eines Bodenprofils (das Profil wiederum veranschaulicht den senkrechten Aufbau eines Bodens von der Erdoberfläche bis zum Gesteinsuntergrund). In der Regel hat ein Boden vier Horizonte; sie unterscheiden sich durch ihre Struktur, die ablaufenden chemischen Prozesse, den Wasserhaushalt und die Farbe.
Für die Böden Mitteleuropas verwendet man zur Unterteilung der einzelnen Horizonte eine deutsche Klassifikation. Dem Boden streng genommen noch nicht zuzurechnen ist der L-Horizont. Dieser Laubstreuhorizont besteht aus der auf der Bodenoberfläche liegenden Schicht von Blättern, Zweigen oder Nadeln. Der eigentliche Boden setzt sich von oben nach unten zusammen aus dem O-Horizont, dem aus Humus bestehenden organischen Horizont, dem A-Horizont, das ist der Oberboden oder Auslaugungshorizont, dem B-Horizont, dem Unterboden oder Anreicherungshorizont, und dem C-Horizont, dem relativ stabilen Ausgangsgestein.
Der A-Horizont ist oft noch mit Humus durchsetzt und daher meist dunkel gefärbt. Ein B-Horizont ist bei manchen Böden, z. B. der fruchtbaren Schwarzerde, gar nicht ausgebildet. Wird ein Bodenhorizont stark von Grundwasser oder von Stauwasser beeinflusst, spricht man von G-Horizont oder S-Horizont. Bodenbildung führt zu Bodentypen mit gleichen Eigenschaften und einer immer wiederkehrenden Abfolge von Bodenhorizonten.
Übrigens: Zur Kennzeichnung weiterer Bodenmerkmale hat man Kleinbuchstaben angehängt, etwa h für Humusanreicherung. In einem Bh-Horizont ist demnach Humus aus dem Oberboden eingelagert.
Welcher Boden ist am wertvollsten?
Der wohl wertvollste Boden ist der Tschernosem, das ist Russisch und bedeutet »schwarze Erde«. Schwarzerden sind die klassischen Steppenböden. Sie bilden sich häufig auf Lössablagerungen, haben eine starke Humusanreicherung im Oberboden und verfügen über ein reiches Bodenleben.
Wichtige Bodentypen des gemäßigten Klimas in Mitteleuropa sind die etwas weniger fruchtbaren Braunerden und Parabraunerden. Braunerden entstehen durch intensive chemische Verwitterung auf kalkarmem Ausgangsgestein, Parabraunerden durch Verlagerungsprozesse auf Löss oder Mergel, das sind Ablagerungen aus Ton und Kalk. Wenig ertragreich sind die flachgründigen Böden der Hanglagen: Ranker auf kieselsäurereichem, Rendzina auf kalkreichem Untergrund. Sie können allenfalls als Weideland genutzt werden.
Welchen Boden schenkt der Wind?
Löss. Die gelbliche, feinkörnige Ablagerung mit einem hohen Quarz- und Kalkanteil stammt in Europa und Nordamerika aus dem trockenen Vorland der eiszeitlichen Gletscher und wurde vom Wind über weite Strecken verfrachtet. Im Kaiserstuhl in Südbaden haben sich z. B. bis zu 30 m mächtige Lössschichten abgelagert. In China findet dieser Prozess heute noch statt. Mächtige Lösssedimente aus den innerasiatischen Kältewüsten bedecken in Nordchina mehr als eine halbe Million Quadratkilometer Fläche.
Woraus besteht der Podsol?
Der Podsol (oder die Bleicherde) ist ein Boden der kühlfeuchten Klimazone. Er hat einen grauen ausgebleichten A-Horizont. Sein rötlicher B-Horizont aus Eisen- und Aluminiumverbindungen ist oft verfestigt. Bedingungen für die sog. Podsolisierung sind ein mineralarmes Ausgangsgestein, ein kühles, regenreiches Klima, ein schwacher Abbau von organischer Substanz und ein an Lebewesen armer Boden.
Die intensive Rotfärbung tropischer Böden entsteht hingegen durch die Bildung von Eisen- und Aluminiumoxiden, die sich mischen. Dabei können sich auf der Oberfläche Krusten aus Eisen- und Aluminium bilden, was die Fruchtbarkeit des Bodens erheblich mindert.
Auch in Feuchtgebieten ist der Boden ausgebleicht. Wenn durch steigenden Grundwasserspiegel der Boden mit Wasser gesättigt ist, tritt Sauerstoffmangel ein. Eisenoxide werden reduziert, gelöst und verlagert – die Substanzen, die die Färbung verursachen, verschwinden. Sinkt der Grundwasserspiegel wieder, oxidieren die Stoffe zu Rostflecken. Man nennt dieses Wechselspiel Vergleyung.
Wussten Sie, dass …
es auch in Deutschland Schwarzerden gibt? Man findet sie in den norddeutschen Bördenlandschaften um Magdeburg und Hildesheim, in der Kölner Bucht und in Rheinhessen.
am Anfang der Bodenentwicklung Rohböden stehen? Ihre Basis bildet das verwitternde Ausgangsgestein, auf dem sich langsam ein mineralischer Oberboden entwickelt.
Deutschland seit 1998 ein Bundes-Bodenschutzgesetz besitzt? Es soll den Boden vor schädlichen Veränderungen schützen.
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