Lexikon

Cervntes Saavdra

[θɛr-]

Don Quijote Der Ritter von der traurigen Gestalt

Schon 1585 erzielte Cervantes mit seinem Schäferroman „Galatea“ einen ersten Erfolg. Sein Hauptwerk ist jedoch der „Don Quijote“ (1. Teil 1605, 2. Teil 1615; deutsch 1621), der als Parodie auf die Ritterromane angelegt ist, sich aber zu einem universalen Bild der Epoche und der menschlichen Selbstentdeckung fügt. Cervantes Saavedra schildert in seinem Roman, der auch Elemente des Schelmen- oder Schäferromans enthält, die tragikomischen Abenteuer eines Adligen von niederem Stand, dessen überholte Ideale an der Wirklichkeit scheitern. Idealismus und Realismus sind als unlösbar miteinander verknüpft dargestellt und werden durch die gegensätzlichen Figuren des töricht-melancholischen Ritters Don Quijote und seines bauernschlauen, bodenständigen Knappen Sancho Pansa verkörpert. Mit dem „Don Quijote“ und seinem komplexen Zeit- und Menschenbild wurde Cervantes zum Schöpfer des modernen Romans.
Don Quijote
Don Quijote
Miguel de Cervantes persifliert in seinem berühmten Roman von 1605 die Ideale der Ritterschaft. Sein Antiheld ist ein von mittelalterlichen Dichtungen besessener Träumer:

Schließlich versenkte er sich so tief in seine Bücher, dass ihm die Nächte vom Zwielicht bis zum Zwielicht und die Tage von der Dämmerung bis zur Dämmerung über dem Lesen hingingen. Und so, vom wenigen Schlafen und vom vielen Lesen, trocknete ihm das Hirn so aus, dass er zuletzt den Verstand verlor. Die Phantasie füllte sich ihm mit allem an, was er in den Büchern las, so mit Verzauberungen wie er mit Kämpfen, Waffengängen, Herausforderungen, Wunden, süßem Gekose, Liebschaften, Seestürmen und unmöglichen Narreteien. Und so fest setzte es sich ihm in den Kopf, jener Wust hirnverrückter Erdichtungen, die er las, sei volle Wahrheit, dass es für ihn keine zweifellosere Geschichte auf Erden gab ... Zuletzt, da es mit seinem Verstand völlig zu Ende gegangen war, verfiel er auf den seltsamsten Gedanken, auf den jemals in der Welt ein Narr verfallen. Nämlich es deuchte ihm angemessen und notwendig, sowohl zur Mehrung seiner Ehre als auch zum Dienste des Gemeinwesens, sich zum fahrenden Ritter zu machen und durch die ganze Welt mit Ross und Waffen zu ziehen, um Abenteuer zu suchen."

  1. Einleitung
  2. Don Quijote Der Ritter von der traurigen Gestalt
  3. Die Exemplarischen Novellen
  4. Cervantes als Bühnenautor
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