Lexikon

Curie

Curie, Marie
Marie Curie
Marie (Marya), geb. Skłodowska, französische Chemikerin und Physikerin polnischer Herkunft, * 7. 11. 1867 Warschau,  4. 7. 1934 Sancellemoz, Dep. Haute-Savoie (Frankreich); Mutter von Irène Joliot-Curie; leistete auf dem Gebiet der Radioaktivität Pionierarbeit und begründete mit ihren Arbeiten zu den physikalischen, chemischen und biologischen Wirkungen radioaktiver Strahlen die Radiochemie.

Erste Professorin für Physik

1891 floh Curie vor der russischen Polizei Zentralpolen stand damals unter russischer Herrschaft von Warschau nach Paris, wo sie Physik und Mathematik studierte. Das Physikdiplom erhielt sie 1893 als Jahrgangsbeste, das Mathematikdiplom 1894 als Zweitbeste. 1895 heiratete sie den Physiker Pierre Curie. Nach dessen Tod 1906 führte sie an der Sorbonne seine Vorlesungen fort, ab 1908 war sie dort als erste Frau ordentliche Professorin für Physik und ab 1914 leitete sie auch das dortige „Institut du radium“, das sich zu einem Zentrum der der Kernphysik entwickelte und nach ihrem Tod in „Institut Curie“ umbenannt wurde. 1922 wurde sie als erste Frau in die Pariser Académie de Médecine aufgenommen. Als letzte gemeinsame Anerkennung halten Pierre und Marie Curie 1995 Einzug in das Pariser Panthéon.

Entdeckung radioaktiver Elemente

Als Doktorandin von A. H. Becquerel untersuchte Curie die Radioaktivität und entdeckte dabei die Radioaktivität des Thoriums und gemeinsam mit ihrem Mann die Elemente Polonium und Radium. Diese isolierte sie später aus vielen Tonnen Pechblende (Radium 1902 mit A. L. Debierne). Für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der spontanen Radioaktivität erhielt sie 1903 zusammen mit ihrem Mann den Nobelpreis für Physik; ihr Doktorvater wurde zugleich für die Entdeckung der Radioaktivität ausgezeichnet. Als einziger Wissenschaftlerin wurde ihr 1911 zum zweiten Mal der Nobelpreis, dieses Mal für Chemie, verliehen (u. a. für die Reindarstellung des Radiums und die Untersuchung seiner Eigenschaften und chemischen Verbindungen). Curie war darüber hinaus auch auf dem Gebiet der medizinischen Röntgenologie tätig.
Quantengasmikroskop
Wissenschaft

Atome im Visier

Teilchen wie Atome oder Moleküle bei ihrer Bewegung nach dem Rhythmus der Quantenphysik zu beobachten, war lange undenkbar. Das hat sich geändert – dank der Technik des Quantengasmikroskops. von RALF BUTSCHER Wie verhalten sich einzelne Atome in einem Gas? Kapseln sie sich voneinander ab und führen ein distanziertes Eigenleben?...

Höhenmessung mit Atomuhren
Wissenschaft

Relativistisch genau – Atomuhren messen Höhenunterschiede

Albert Einstein sagte voraus, dass die Zeit auf Bergen oder sonstigen Erhebungen schneller vergeht als im Tal – schuld sind die höhenbedingten Unterschiede in der Erdschwerkraft. Jetzt ist es Physikern gelungen, den winzigen Effekt der gravitativen Zeitdehnung für die Höhenmessung selbst weit voneinander entfernter Orte zu nutzen...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch