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Rauchen: Krankheitsursache Nr. 1

Was macht den Tabakrauch so schädlich?

Tabakrauch enthält etwa 200 bekannte giftige Substanzen. Das Sucht erzeugende Nikotin wirkt als Stimulans und regt die Freisetzung von Adrenalin an, was auf die Dauer zu hohem Blutdruck führt. Die Teerstoffe im Tabakrauch verursachen eine chronische Reizung der Atemwege. Sie gelten als die Hauptverursacher des Lungenkrebses. Kohlenmonoxid, ein weiterer Bestandteil des Tabakrauchs, behindert die Sauerstoffzufuhr zu den Körpergeweben. Die im Rauch enthaltenen chemischen Reizstoffe beschleunigen die Verhärtung der Arterien in Herz und Beinen. Rauchen schädigt die Wände der Lungenbläschen und das Flimmerepithel der Luftröhren- und Bronchialschleimhaut, das Schleim, Bakterien und andere Fremdpartikel aus dem Körper entfernen soll.

Welche Krankheiten verursacht das Rauchen?

Da die Schadstoffe auf direktem Weg mit der Atemluft in die Lunge geraten, verursacht Rauchen vor allem Lungenerkrankungen wie chronische Bronchitis, Lungenemphysem und Lungenkrebs. Aber auch andere Organsysteme sind betroffen. In Europa werden über eine halbe Million Todesfälle pro Jahr den Folgen des Rauchens zugeschrieben. Rauchen verursacht neben Atemwegserkrankungen insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, u. a. Erkrankungen der Herzkranzgefäße, und erhöht das individuelle Krebsrisiko um ein Vielfaches. Dies betrifft alle Krebsarten, ganz besonders jedoch Mund-, Rachen-, Kehlkopf- und Lungenkrebs, Speiseröhrenkrebs sowie Blasen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Zudem erhöhen geschädigte Arterien das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts.

Wie äußert sich eine chronische Bronchitis?

Durch eine Überproduktion von Schleim infolge entzündeter Bronchien und Bronchiolen. Dabei verdicken sich deren Wandungen und der Schleim kann durch die verengten Luftwege nicht mehr abfließen. Veränderungen der Schleimhaut und der Konsistenz des Schleims machen die Luftwege zusätzlich anfällig für Infektionen, die die Lunge noch weiter schädigen. Bei der chronischen Bronchitis werden gerade in der kalten Jahreszeit täglich große Schleimmengen abgehustet. Der immer wiederkehrende Husten geht mit Kurzatmigkeit und pfeifendem Atem einher.

Was ist ein Lungenemphysem?

Nicht nur Rauchen, sondern auch starke Luftverschmutzung verursacht diese auch Lungenblähung genannte Erkrankung. Zunächst führt sie zur Vergrößerung der Lungenbläschen und dann zur allmählichen Zerstörung ihrer Wände. Schließlich platzen die Bläschen. Übrig bleibt eine geringere Anzahl größerer Alveolensäckchen. Dadurch verkleinert sich aber insgesamt die Oberfläche für den Gasaustausch in der Lunge, so dass auch die Atmungseffektivität sinkt. Sind die Lungenbläschen erst einmal zerstört, ist die Lungenschädigung nicht mehr zu beheben. Ein Lungenemphysem führt zu Kurzatmigkeit.

Ist Lungenkrebs heilbar?

Trotz weit reichender Therapien ist die Überlebensrate bei Lungenkrebs extrem niedrig. Lungenkrebs ist die häufigste Krebsart. Die Experten sehen das Rauchen als Hauptursache für die Erkrankung an. Bei Lungenkrebs entwickelt sich in der Lunge ein bösartiger Tumor, der ihre Funktionsfähigkeit stark beeinträchtigt. Lungenkrebs äußert sich durch hartnäckigen Husten (bei 80 Prozent der Erkrankten), Bluthusten, Kurzatmigkeit, Schmerzen in der Brust und pfeifenden Atem. Die bösartigen Tumoren können auch auf das die Lunge umgebende Gewebe übergreifen und zu einer Lungenentzündung, einer Flüssigkeitsansammlung zwischen Rippen- und Lungenfell und zu einem Lungenkollaps führen. Häufig kommt es zur Ausbreitung von Sekundärtumoren in anderen Körperbereichen, hauptsächlich in Leber, Gehirn und Knochen.

Wie können Sie Ihre Atemorgane schützen?

Durch eine gesunde Lebensführung und weitere Maßnahmen kann einem Großteil der Atemwegsschädigungen und -erkrankungen vorgebeugt werden:

  • Gewöhnen Sie sich das Rauchen ab.
  • Eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Bewegung und eine möglichst stressarme Lebensgestaltung stärken die Abwehrkräfte.
  • Um Erkältungskrankheiten und Folgeerkrankungen wie die Bronchitis zu vermeiden, achten Sie auf eine Vitamin-C-reiche Kost und warme, trockene Füße.
  • Allergiker, die an Asthma leiden, sollten ihre Medikamente regelmäßig einnehmen und bekannte Allergene so weit wie möglich meiden.

Welche Folgen hat das Rauchen in der Schwangerschaft?

Medizinische Studien verdeutlichen die weit reichenden Risiken der Nikotinsucht: Rauchende Schwangere erleiden häufiger Frühgeburten. Ihre Kinder haben meist ein geringeres Geburtsgewicht, leiden stärker an Atemproblemen und neigen auch zu anderen Komplikationen. Auch später leiden Kinder von rauchenden Eltern öfter an Atemwegserkrankungen, z. B. Asthma, Bronchitis, Erkältungen und Ohreninfektionen. Sie haben ein erhöhtes Risiko, später selbst Raucher zu werden.

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