Lexikon
indonẹsische Musik
Java und Bali
Obwohl bereits im 14. und 15. Jahrhundert ein starker Einfluss der Musik Javas auf die balinesische Musik zu verzeichnen ist, ist doch die Musik der beiden Inseln recht verschieden. Auf Java begann mit dem Auftreten der Hindus im 5. Jahrhundert ein blühendes Musikleben. Vom vorhinduistischen Instrumentarium ist nur die Kesseltrommel aus Bronze bekannt. Das hindu-javanische Instrumentarium enthält neben Stabzither, Lauten, Trommeln und Flöten eine Vielzahl Idiophone wie Xylophone und die charakteristischen Gongs in vielfältigen Größen. Sie werden zu Ensembles (Gamelan) zusammengestellt. Seit dem Erscheinen des Islams (13. Jahrhundert) wurde die Musik vor allem am Hof der Sultane gepflegt, und der arabische Einfluss wurde damit stärker. Jetzt erschien auch das Streichinstrument, der arabisch-persische Rebab. Auf Bali dagegen blieb die Musik eine Angelegenheit der dörflichen Gemeinschaft.
Die Musik Javas und Balis ist auf zwei Tonsystemen aufgebaut, dem Slendro und dem Pelog. Die offenbar ältesten Skalen sind rein pentatonisch, ähneln also der chinesischen Skala alter Tradition. Die in einem Gamelan enthaltenen Instrumente werden so gespielt, dass ein von einem Instrument einzeln vorgetragenes Thema von jedem anderen Klangwerkzeug des Ensembles nach dem Prinzip der Heterophonie abgewandelt und umspielt wird. Diese Praxis ergibt rhythmisch-melodische Variationen, die die Musik sehr lebhaft erscheinen lassen. – Bekannt sind die javanischen Schattenspiele (Wajang), die (seit dem 11. Jahrhundert) Helden- und altindische Göttermythen zum Gegenstand haben und die mit dem Gamelan begleitet werden. Aufführungspraktisch unterscheidet man zwischen dem alten und einem neuen, auf Virtuosität basierenden Vortragsstil. – Unter portugiesischem Einfluss steht die Krontjong-Musik, moderne Volks- und Unterhaltungsmusik.
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