Lexikon
Pflug
Pflug
Pflug
© wissenmedia/Rita Reiser
ein Bodenbearbeitungsgerät; dient dem Wenden und Lockern des Ackerbodens und wurde als hölzerner Hakenstock bereits im Altertum (4000 v. Chr.) benutzt. Den eisernen Pflug gibt es seit etwa 500 v. Chr. Der Pflug besteht aus Pflugbaum oder Grindel, Pflugkörper mit Schar und Streichblech, eventuell mit Vorschäler oder Sech, sowie Zug- mit Führungsvorrichtung. Steile Streichbrettformen mischen besser und wenden weniger gut, schraubenförmig gewundene wenden besser und bedürfen auf schweren Böden der Ergänzung durch den Vorschäler. Die Kulturform des Pfluges ist eine gute Verbindung zwischen Steil- und Flachform. Der Vorschäler zerlegt in halber Pflugfurchtiefe den Pflugbalken zwecks besserer Krümelung.
Vorstufe der Pflugkultur war der Hackbau. Aus dem Hakenpflug, der an einem Pflugbaum aus Holz eine Steinschar trug und flach durch den Boden gezogen wurde, sind die Pflugformen entwickelt: Beet-Pflüge wenden einseitig und setzen deshalb eine Einteilung des Ackers in Beete voraus. Kehrpflüge wenden nach beiden Seiten und ermöglichen damit, auf Hin- und Rückweg Furche an Furche zu legen. Wende- oder Wechselpflüge haben entweder zwei symmetrisch ausgebildete oder einen um den Pflugbaum drehbaren Pflugkörper. Beim Kipppflug liegt ein Pflugkörper hoch gekippt über dem jeweilig pflügenden Körper. Mehrscharpflüge mit mehr als einer Schar sind meist in einem Rahmen (Rahmenpflüge) angeordnet und werden in größeren Betrieben als Schäl- und Tiefpflüge eingesetzt. Schlepperpflüge sind im Unterschied zum Gespannpflug zwecks Ausnutzung der größeren Motorkraft mehrscharig und oft mit Zusatzgeräten (Untergrundlockerer) ausgerüstet. Seilpflüge (Dampfpflüge) sind Pflugaggregate, die an einem Drahtseil zwischen zwei Lokomobilen über den Acker hin- und herbewegt werden. Sonderformen sind der bodenlockernde Hackpflug (mit Hackmessern oder Grubberzinken) und der Häufelpflug, der die Pflanzen (z. B. Kartoffeln) anhäufelt.
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