Lexikon

Strukturalsmus

[lateinisch]
ein wissenschaftlicher Theorieansatz, demzufolge sich Einzelphänomene erst durch ihre Position in einem größeren Zusammenhang konstituieren und erklären lassen.

Sprachwissenschaft

Die Hauptrichtung der allgemeinen Sprachwissenschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ausgehend von den 1916 postum veröffentlichten Vorlesungen F. de Saussures. Der Grundgedanke ist, die Sprache als ein System von formalen Elementen (Phoneme, Morpheme, Wörter, Phrasen, Sätze, Texte) anzusehen und die zwischen ihnen waltenden Beziehungen offen zu legen. Bedeutende Vertreter sind N. S. Trubetzkoy und R. Jakobson.

Kultur- und Geisteswissenschaft

Ausgehend vom sprachwissenschaftlichen Strukturalismus sowie von den russischen Formalisten und der Prager Schule (J. Mukařovský) entstand in den 1960er Jahren in Frankreich der Strukturalismus als universale Denkrichtung in den Kultur- und Geisteswissenschaften. Er versucht, die in sozialen und geistigen Systemen vorhandenen Beziehungen zwischen Elementen, die als Zeichen angesehen werden, aufzudecken und Strukturen nachzuweisen, aus denen sich alle Einzelphänomene bestimmen lassen sollen. Als Hauptvertreter gelten der Psychologe J. Piaget, der Psychoanalytiker J. Lacan, der marxistische Philosoph L. Althusser, die Philosophen und Literaturkritiker R. Barthes, L. Goldmann und M. Foucault. In Ethnologie und Anthropologie wurde die strukturalistische Methode durch D. Lévi-Strauss fruchtbar, der nicht offen zu Tage liegende soziale, z. B. verwandtschaftliche, religiöse und mythische Gesetzmäßigkeiten und Zeichensysteme bei Naturvölkern herausarbeitete. Die wesentlichen gemeinsamen Gesichtspunkte des Strukturalismus liegen in der Bevorzugung der synchronen (nicht-historischen) Methode und in der Nichtreduzierbarkeit einer Struktur auf einen anderen, sie begründenden Sachverhalt.
Wissenschaft

Haben kleine Sterne besondere Planeten?

Wie erdähnlich könnten die Welten um die vielen stellaren Winzlinge des Weltalls sein? Hinweise dazu hat nun der analytische Blick des Webb-Teleskops auf die planetenbildende Scheibe eines sehr massearmen Jung-Sterns geliefert. Sie enthält demnach viele kohlenstoffhaltige Verbindungen und offenbar wenig sauerstoffhaltige Gase....

Weltraum, Amerika, Mond
Wissenschaft

Wem gehört der Weltraum?

Auch im All herrschen Recht und Ordnung. Eine irdische Einführung in außerirdisches Recht. von FRANZISKA KONITZER Zugegeben, auf der Liste der internationalen Zwischenfälle rangiert der Tod einer kubanischen Kuh weit unten. Aber er sorgte doch für einige Aufregung. Am 30. November 1960 war eine US-amerikanische Rakete vom Typ...

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon