Lexikon
Lévi-Strauss
Claude, französischer Ethnologe, * 28. 11. 1908 Brüssel, † 30. 10. 2009 Paris; 1959–1982 Professor am Collège de France, Paris. Nach Forschungsreisen in Asien und vor allem in das Amazonasgebiet Brasiliens (1935–1939), übertrug er, angeregt von den linguistischen Arbeiten Roman Jakobsons und unter Einfluss der Psychoanalyse, den Strukturalismus der Sprachwissenschaft in die Ethnologie und wurde damit zum Begründer der strukturellen Anthropologie. In seinen Arbeiten setzte er sich mit den Denk- und Verhaltensmustern sowie den Mythen in traditionellen und modernen Gesellschaften auseinander; er veränderte nachhaltig die Sichtweise auf die bis dahin als „primitiv“ (= schriftlos) bezeichneten Naturvölker, indem er aufzeigte, dass ihre Verhaltensweisen nicht triebhaft, sondern grundlegenden und logischen strukturellen Systemen untergeordnet seien. Hauptwerke: „Die elementaren Strukturen der Verwandtschaft“ 1949, deutsch 1981; „Traurige Tropen“ 1953, deutsch 1970; „Das wilde Denken“ 1962, deutsch 1968; „Mythologica“ 4 Bände 1964–1971, deutsch 1971–1975.

Wissenschaft
Das Labor im All
Medizinische Experimente gehören bei Weltraummissionen zur Tagesordnung. Sie lohnen sich in vielerlei Hinsicht. von FRANK FRICK Der Weltraum-Veteran Dafydd Rhys („Dave“) Williams beklagte im Herbst 2021: „Die Menschen spüren den Nutzen des Raumfahrtprogramms im Alltag oft nicht. Doch gleichzeitig ist die Technologie aus dem...

Wissenschaft
Kleiner Effekt oder große Wirkung?
Cannabidiol, kurz CBD, ist ein Wirkstoff der Hanfpflanze. Er soll gegen Entzündungen helfen, den Schlaf fördern und Ängste lindern. Doch belastbare medizinische Studien gibt es bisher kaum. von ANGELIKA FRIEDL Jeder zehnte Arbeitnehmer in Deutschland leidet laut Gesundheitsreport der Krankenkasse DAK unter Ein- und...