In Bandung treffen sich Vertreter von 29 neutralen bzw. nicht paktgebundenen asiatischen und afrikanischen Staaten zur Bandung-Konferenz, die sich gegen den Kolonialismus und seine Folgen richtet. Die Teilnehmer fordern das Selbstbestimmungsrecht, verurteilen die Rassendiskriminierung und vereinbaren freundschaftliche Zusammenarbeit. Die Konferenz, die den Weg eines aktiven Neutralismus im Kalten Krieg sucht, entwickelt erstmals die Konzeption einer gemeinsamen Politik der Staaten der Dritten Welt.
Nach 1945 stand die Weltpolitik ganz im Zeichen des Wandels von der Multipolarität zur Bipolarität. Diese Wandlung zur „Herrschaft der zwei Blöcke“ vollzog sich nicht friedlich, sondern in harten Konfrontationen. Der Kalte Krieg zwischen den Supermächten USA und UdSSR dominierte die Weltpolitik bis 1989/90.
Die Auflösung der Anti-Hitler-Koalition, der USA und Großbritannien einerseits und der Sowjetunion andererseits, bahnte sich bereits während der ersten Konferenz der „Großen Drei“ in Teheran 1943 an. Als der Krieg 1945 beendet war, hatte sich die Auflösung der siegreichen Koalition und die Bildung ideologischer und machtpolitischer Fronten längst vollzogen. Die USA traten für eine liberale Weltwirtschaftsordnung unter US-amerikanischer Vormacht ein, während die Sowjetunion zunächst zweigleisig fuhr. Sie wollte eine langfristge Zusammenarbeit mit den Westmächten auf der Basis eines konsolidierten Machtbereichs erzielen. Die unterschiedlichen Zielsetzungen der Westmächte – insbesondere der USA – und der Sowjetunion prallten in den Nachkriegskonferenzen aufeinander und führten zu gegenseitigem Misstrauen. Die USA fürchteten den sowjetischen Expansionismus, während die Sowjetunion sich aufgrund der Zurückdrängung ihrer Forderungen von der Konzeption der Zusamenarbeit mit dem Westen verabschiedete und auf die Ausdehnung ihres Einflusses konzentrierte. Die Abgrenzungsbestrebungen Josip Titos in Jugoslawien, die Widerstände beim Aufbau kommunistischer Regierungen in Polen und der Tschechoslowakei, die Hinausdrängung der Kommunisten aus den Regierungen Österreichs und Ungarns führten dazu, dass die UdSSR diesen Kurs zunehmend konsequenter verfolgte. Die Spaltung der Welt in zwei verfeindete Machtblöcke zeichnete sich ab.
Die Außenpolitik der USA stand fortan ganz im Zeichen des Anti-Kommunismus. Die Containment-Politik sollte der Eindämmung des sowjetischen Machstrebens dienen. In der 1947 formulierten „Truman-Doktrin“ boten die USA jedem Staat Hilfe an, der unter sowjetischen Einfluss zu geraten drohte. Zusammen mit der Containment-Politik stellte sich der Marshallplan, ein US-amerikanisches Wiederaufbauprogramm für Europa, als Instrument des Anti-Kommunismus dar. Die Sowjetunion antwortete 1947 mit der Gründung des Kominform, um das eigene kommunistische Lager zu stärken. Die Blockbildung wirkte systemstabilisierend. 1949 wurde die NATO als westliches Verteidigungsbündnis errichtet, im selben Jahr gründete die Sowjetunion den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RWG), 1955 folgte der Warschauer Pakt, 1957 die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Gegenseitiges Misstrauen lähmte die internationale Gesprächsbereitschaft, Verhandlungslösungen wurden nicht angestrebt. 1949 war die alliierte Politik in Deutschland im Rahmen des Kalten Krieges endgültig zusammengebrochen. Mit der Gründung von BRD und DDR, die sich bereits seit 1947 angebahnt hatte, wurde die Grenze zwischen den beiden Supermächten mitten durch Deutschland und seine Bevölkerung gezogen. Vier Jahre später wurde ein weiteres Land zum Austragungsort des Mächtespiels. Nach Beendigung des Korea-Krieges 1953 wurde auch dieser Staat geteilt.
Der internationale Entspannungsprozeß wurde noch einmal durch die KSZE-Konferenz in Helsinki deutlich (1973–1975). Sie unterstrich zum einen die Bedeutung Europas im internationalen Entspannungsprozess, zum anderen zeigte sie die Wichtigkeit des ständigen Meinungsaustausches der beiden Macht- und Weltanschauungssysteme auf. Die sowjetische Besetzung Afghanistans (1979) und die US-amerikanische Politik der Nichtratifizierung von SALT-II bewirkte jedoch erneut eine merkliche Abkühlung in den Ost-West-Beziehungen. Erst als 1985 Michail Sergejewitsch Gorbatschow als Generalsekretär der KPdSU Signale zu einem Neuanfang in der Sowjetunion setzte, erhielten die seit über 40 Jahren gefestigten Machtblöcke eine neue Chance.