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Vornamen: Namenstabus und Pseudonyme

Ach wie gut, dass niemand weiß...

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Es ist kein Zufall, dass Götternamen in vielen Religionen mit einem Tabu belegt sind. Archaischen Vorstellungen zufolge sind Name und Namensträger untrennbar miteinander verbunden. Kennt man den wahren Namen eines Wesens - ob nun menschlich oder göttlich -, hat man es in seiner Gewalt. Man denke nur an das Märchen “Rumpelstilzchen“ der Gebrüder Grimm. Den einzigen Schutz vor unliebsamen Zugriffen oder gar Missbrauch bieten deshalb Namenstabus und Decknamen. So verraten die Todas in Südindien oder die Sakalawas auf Madagaskar ihren Namen nur ungern, während die Ureinwohner von Australien und Neuseeland traditionell zwei Namen haben: einen öffentlichen für den Alltagsgebrauch und einen geheimen, den nur Auserwählte erfahren dürfen.
Auch wir kennen Namenstabus: Während Jesú in Spanien oder Christos in Griechenland ein beliebter Name ist, sind Jesus und Christus hierzulande als Vornamen tabu. Dasselbe galt bis ins 18. Jahrhundert hinein für Maria - inzwischen jedoch führen Maria und Marie regelmäßig die Top Ten der beliebtesten deutschen Vornamen an.

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