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Wie sich die Co2-Steuer auf den Autokauf auswirken könnte
Spritsparende Modelle immer wichtiger
Fakt ist, dass sich die CO2-Steuer auf die Benzin- und Dieselpreise auswirken werden. Wenngleich aktuell nur erste Zahlen im Raum stehen, diese sich aber durchaus noch ändern könnten, so wird das Autofahren ab dem Jahr 2021 teurer. Es stehen Beträge ab 3 Cent je Liter im Raum, ab 2025 sollen die Kosten dann noch einmal ansteigen. Für Autofahrer bedeutet das:
- Verbrauch senken – dies ist generell angesichts der Spritpreise sinnvoll. Ein verbrauchsarmes Fahrverhalten macht schon viel aus. Wer zugleich versucht, unnötige Wege zu vermeiden und vielleicht gar hin und wieder auf das Auto zu verzichten, der dürfte sparen.
- Verbrauchsarme Fahrzeuge – auch der Kauf eines verbrauchsarmen Fahrzeugs ist sinnvoll. Käufer, die nicht rein auf alternative Antriebe zurückgreifen wollen, können auch in ein Hybridfahrzeug investieren. Die Kombination aus Elektro und Gas oder auch Elektro/Gas und Benzin spart auf Dauer, da der herkömmliche Antrieb nicht zu einhundert Prozent genutzt werden muss.
- E-Fahrzeuge – mit diesem wäre ein Autofahrer natürlich CO2-unabhängig unterwegs und zugleich losgelöst von der üblichen Tankstelle. Die Anschaffung dieser Fahrzeuge wird gefördert, wobei der Förderbetrag in erster Linie den großen Preisunterschied zwischen Fahrzeuge mit E-Antrieb und herkömmlichen Motoren ausgleicht.
Ein weiterer Unterschied, der ebenfalls mit dem Verbrauch zusammenhängt, wird die künftige Kfz-Steuer betreffen. Auch sie soll sich am Verbrauch orientieren. Bei einem VW Golf mit Benzinmotor und einem CO2-Ausstoß im Jahr von 150 Gramm, würde sich die Steuer jährlich um 160 Euro erhöhen. Umso größer das Fahrzeug und der Verbrauch, desto teurer wird die Steuer.
Preise für Autos steigen tendenziell
Durch die Fokussierung auf Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, insbesondere auf Elektrofahrzeuge, wird sich der allgemeine Kaufpreis eines Autos im Schnitt erhöhen. Dabei sind die Preise der E-Fahrzeuge oft deutlich teurer als die von vergleichbaren Modellen:
- Kleinwagen – die kleinste E-Klasse gibt es bereits für unter 8.000 Euro. Aktuell haben diese Wagen jedoch den gravierenden Nachteil einer sehr geringen Reichweite. Oft müssen sie bereits nach 100 Kilometern aufgeladen werden. Im gewöhnlichen Alltag ohne ausreichend Lademöglichkeiten sind die Wagen somit ungeeignet.
- Mittelklasse – was preislich nach Mittelklasse aussieht, ist bei E-Autos oft ein typischer Kleinwagen im herkömmlichen Sinne. Dafür ist die Reichweite mit bis zu 300 Kilometern deutlich höher.
- Oberklasse – die Fahrzeuge bieten eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern, kosten jedoch auch um die 30.000 Euro. Das Problem: Ein vergleichbares Fahrzeug mit Benzinmotor gibt es teils für die Hälfte des Preises.
Der Kauf eines E-Autos wird bereits heute gefördert, wobei sich Kunden genau informieren müssen, welche Fördermöglichkeiten bei ihnen vor Ort bestehen. Jedes Bundesland, teils jede Stadt handelt hier unterschiedlich, sodass keine klare Aussage getroffen werden kann. Der reine gesetzliche Förderbeitrag liegt bei 4.000 Euro. Dieser Betrag sollte auch hinsichtlich der Finanzierung eines Wagens miteinberechnet werden – wie auch mögliche weitere Förderbeträge, teils sogar durch die Stadtwerke. Wer zudem eine Autofinanzierung in Anspruch nehmen möchte, sollte vorher einen Kreditvergleich durchführen, um die Kosten auch auf diesem Weg weiter zu senken.
Um eines der größten Hindernisse bei der Anschaffung von E-Autos zu überwinden, will der Staat die Installation von Ladestationen weiter vorantreiben. Zudem wird aktuell überlegt, ob das Miet- und WEG-Recht eine Änderung erfahren soll. Bislang ist es nämlich nicht möglich, ohne ausdrückliche Genehmigung des Vermieters oder der gesamten Eigentümergesellschaft eine Ladestation im zum Gemeingut zählenden Bereich zu installieren. Mieter haben zugleich das Problem, dass ohne Genehmigung kein neuer Stromanschluss gelegt werden kann.
Wie wird die CO2-Steuer genau aussehen?
Diese Frage lässt sich, augenblicklich, noch nicht klar beantworten. Das Klimapaket sieht einen Preis von 10,00 Euro je Tonne CO2 vor, je nach Marktsituation und weiteren Verhandlungen könnte der Betrag aber auch ansteigen. Dem aktuellen Stand nach wird Folgendes gelten:
- Ab 2021 – die Tonne CO2 wird 10,00 Euro kosten. Dieser Betrag wird dann erhoben, wenn das CO2 aus den Bereichen Verkehr und Heizen stammt.
- Bis 2025 – der Betrag für die Tonne soll langsam auf 35,00 Euro steigen. Auch hier werden die Bereiche Heizen und Verkehr genannt.
- Ab 2026 – der Betrag soll nun über einen Handel mit Verschmutzungsrechten festgelegt werden. Dies ist der Zertifikatehandel, über den der Markt selbst festlegen soll, welchen Preis die Tonne CO2 erhält. Die Politik sieht allerdings eine Obergrenze von 60,00 Euro vor, während der Preis nicht unter 35,00 Euro fallen soll.
Im Gegenzug soll die Pendlerpauschale für Autofahrer ab dem Jahr 2021 steigen, sofern ihre Strecke mehr als 20 Kilometer beträgt.
Fazit - Autofahren wird teurer
Sicherlich ist rund um das Klimapaket noch nicht das letzte Wort gesprochen, doch sollten sich Autofahrer schon einmal darauf einstellen, dass das Autofahren teurer wird. Die Frage ist, wie stark und in welchen Bereichen dieser Fakt auf den Einzelnen zutrifft. Wer herkömmliche Autos nutzt, der wird aufgrund der CO2-Abgabe einen höheren Spritpreis in Kauf nehmen müssen, wer hingegen auf andere Fahrzeuge umsteigt, sieht sich mit dem teureren Kaufpreis konfrontiert. Auf der anderen Seite gibt es jedoch Entlastungen für Fahrer. Die Pendlerpauschale steigt um fünf Cent an, wer stattdessen mit der Bahn zur Arbeit fährt, wird in den Genuss günstigerer Bahntickets kommen.
Bezüglich der Kfz-Steuer ist es hingegen unheimlich wichtig, direkt auf ein verbrauchsarmes Fahrzeug zu setzen. Durch die Kopplung der Steuer an den Verbrauch wird die Kfz-Steuer selbst für Kleinwagen deutlich steigen, wie das Beispiel VW Golf zeigt. Verbrauchsarme oder emissionsfreie Autos hingegen werden mit geringen oder zuerst entfallenden Steuern belegt.