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Science meets Fiction: Frühe Visionäre der Raumfahrt

Seit Jahrtausenden träumen die Menschen beim Blick in den Himmel davon, einst diese unendlichen Weiten besuchen zu können. Kein Wunder also, dass Science-Fiction keineswegs eine Domäne der modernen Zeit ist: Schon in der Antike gab es Gelehrte, die von Reisen zum Mond oder zu Planeten fabulierten. Später übernahmen dann Schriftsteller wie Jules Verne diese Rolle. Viele der frühen Raumfahrtpioniere wurden von solchen Geschichten inspiriert - ohne sie wäre der Traum von der Raumfahrt vielleicht nie wahr geworden.
Dr. Dirk Soltau

Der Traum vom Fliegen

Es gibt einen Traum, den jeder Mensch schon einmal geträumt hat: Den Traum vom Fliegen! Wie ein Vogel sich vom Erdboden zu lösen, dahinzugleiten wie Peter Pan oder die Welt von oben zu sehen wie Niels Holgersson, der auf einer Wildgans reitet. Ein kühner Traum zwar, aber kein ungewöhnlicher und vor allem kein moderner. Die Sagen und Märchen der alten Welten sind voll von Vogelmenschen und mutigen Helden, die es den Göttern gleich tun wollten. Berühmtes Beispiel aus der griechischen Sagenwelt: Der unglückselige Ikarus, der mit seinem aus politisch korrektem Biomaterial gebastelten antiken Hangglider verunglückt, weil er die thermoplastischen Eigenschaften von Bienenwachs unterschätzt.

Der Traum, der uns hier beschäftigen soll, ist von anderem Kaliber: Es ist der Traum, die Erde zu verlassen und zu “den Sternen“ zu fliegen. Der meistgeträumte Traum, der uns hier immer wieder begegnen wird, ist der Traum von der Reise zum Mond. Für diesen Traum gibt es kein Vorbild. Kein Vogel ist je zum Mond geflogen. Um vom Flug zum Mond träumen zu können, muss man sich den Mond überhaupt als Ziel, d.h. als Himmelskörper vorstellen können. Man muss eine Vorstellung von Entfernung und Größe des Mondes haben, um die Fantasie einer Mondreise zu entwickeln. Und man muss sich Wege und Techniken erträumen, um das Ziel zu erreichen.

Der Mond: Faszinosum und Sehnsuchts-Ziel zugleich

gemeinfrei

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