Wissensbibliothek
Wie macht man Luft flüssig?
Mit dem bereits 1895 entwickelten und patentierten Linde-Verfahren. Es beruht im Prinzip genau wie ein Haushaltskühlschrank darauf, dass sich Gase erwärmen, wenn sie verdichtet werden, und abkühlen, wenn sie »entspannt« sind, d. h., sich wieder ausdehnen. Vergrößert man ihr Volumen wieder, sinkt der Druck und die Gase kühlen wieder ab. Der Trick besteht nun darin, das Gas zu komprimieren und im verdichteten Zustand weiter abzukühlen. Beim Entspannen sinkt die Temperatur dann unter die Ausgangstemperatur. Beim Linde-Verfahren nutzt man in einem mehrstufigen Prozess das entkomprimierte Gas zur Vorkühlung des verdichteten Gases. So erreicht man schließlich die für Luft und andere häufige Gase niedrigen Siedetemperaturen (für Luft etwa –193 °C). Ferner lässt sich so Luft in ihre Bestandteile trennen, da die einzelnen Komponenten bei jeweils unterschiedlichen Temperaturen flüssig werden. Das Linde-Verfahren ist auch heute noch die erste Kühlstufe in Anlagen zur Erzeugung der ultraniedrigen Temperaturen von Bose-Einstein-Kondensaten.

Perfect Timing
Wie entstehen in der Wissenschaft große Durchbrüche? Sicherlich auf viele verschiedene Weisen. Denn schließlich erforscht die Wissenschaft das Unbekannte. Woher soll man also vorher wissen, wie man es im Einzelfall am besten enthüllt. Den einen planbaren Königsweg, der sicher zu einer bestimmten Erkenntnis führt, gibt es folglich...

Wenn Raum und Zeit erzittern
Einsteins revolutionäre Theorie der Schwerkraft, die Allgemeine Relativitätstheorie, beschäftigt noch heute Physiker und Astro-physiker – auch in Deutschland. Zur Leserreise „Einstein & die Gravitation“ im Oktober 2024. von THOMAS BÜHRKE Es war eine wissenschaftliche Sensation, die Physiker am 11. Februar 2016 verkündeten....