Wahrig Herkunftswörterbuch

Laie
Wer anders als ein Fachmann von einem Thema wenig versteht oder sich nicht intensiv damit beschäftigt hat, wird Laie genannt. Selbst bei Gericht unterstützen ehrenamtliche also nicht wissenschaftlich ausgebildete Laien den Richter: die sogenannten Schöffen. Laie beruht (über ahd. leigo) auf lat. laicus und griech. laikos (zu griech. laos „Volk“). Zunächst war ein Laie also „zum Volk gehörig“. Früher herrschte die kirchliche Bedeutung vor: Im Christentum meinte man mit Laien „Gemeindemitglieder, die kein geistliches Amt bekleideten“. Im katholischen Katechismus von 1993 werden Laien als „alle Christgläubigen außer den Gliedern des Weihestandes und des in der Kirche anerkannten Ordensstandes“ verstanden. Der Begriff Laienspiel bezeichnet ein „(religiöses) Amateurtheater“, deren Schauspieler man Laienspielschar nennt. Als Laizismus gilt dagegen seit der Französischen Revolution von 1789 eine Bewegung, die Staat und Kirche strikt trennen will. Beispiele für laizistische Staaten in Europa sind Frankreich oder Portugal.
Theo Dingermann
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