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Wdekind

Frank, deutscher Dramatiker und Lyriker, * 24. 7. 1864 Hannover,  9. 3. 1918 München; zeitsatirischer Mitarbeiter am Simplicissimus, auch Rezitator und Lautensänger im Kabarett „Die elf Scharfrichter“ in München. Er verherrlichte den Naturtrieb („Moral der Schönheit“) und bekämpfte auf satirisch-zynische Weise die bürgerliche Moral; Wegbereiter des Expressionismus. Dramen: „Frühlings Erwachen“ 1891; „Der Erdgeist“ 1895; „Der Marquis von Keith“ 1901; „König Nicolo oder So ist das Leben“ 1904; „Die Büchse der Pandora“ 1904. Auch Novellen („Feuerwerk“ 1906) und Bänkellieder („Lautenlieder“ postum 1920).
Wedekind, Frank
Frank Wedekind
  • Erscheinungsjahr: 1906
  • Veröffentlicht: Deutsches Reich
  • Verfasser: Wedekind, Frank
  • Deutscher Titel: Frühlings Erwachen
  • Genre: Kindertragödie
Am 20. November wird in den Berliner Kammerspielen die Tragödie »Frühlings Erwachen« von Frank Wedekind (* 1864,  1918) unter der Regie von Max Reinhardt uraufgeführt. Das Stück, in dem Wedekind die Pubertätsnöte bürgerlicher Jugendlicher und damit ein Tabuthema der Zeit aufgreift, ist bereits vor 15 Jahren entstanden, konnte jedoch aus Zensurgründen bisher nicht gespielt werden. Die Inszenierung von Reinhardt wird mit 205 Wiederholungen in den ersten beiden Spielzeiten ein enormer Bühnenerfolg.
  • Erscheinungsjahr: 1901
  • Veröffentlicht: Deutsches Reich
  • Verfasser: Wedekind, Frank
  • Deutscher Titel: Der Marquis von Keith
  • Genre: Schauspiel
Das Drama »Der Marquis von Keith« von Frank Wedekind (* 1864,  1918) wird am 11. Oktober im Residenztheater in Berlin uraufgeführt. Das Stück handelt vom Widerspruch zwischen Moral und Genuss in der bürgerlichen Gesellschaft. Keith, mittelloser Lebemann und Genussmensch, Zyniker und Außenseiter der Gesellschaft, sucht durch ein windiges Finanzprojekt zu bürgerlichem Ansehen zu gelangen. Als kapitalistischer Laie scheitert er und bleibt sozial deklassiert, kann sich allerdings mit finanziellem Gewinn aus seinen Betrügereien retten. Sein Widerpart hingegen, der bürgerlich-arrivierte Moralist Scholz, hat ungewollt Unheil angerichtet und will nun Genussmensch werden. Er strebt von jenen bürgerlichen Höhen weg, die Keith erklimmen möchte. Am Ende scheitern beide. Die Aufführungen von Wedekind-Stücken werden im Deutschen Reich häufig durch die Zensur behindert.
  • Erscheinungsjahr: 1904
  • Veröffentlicht: Deutsches Reich
  • Verfasser: Wedekind, Frank
  • Deutscher Titel: Die Büchse der Pandora
  • Genre: Tragödie
Am 1. Februar wird in Nürnberg das Schauspiel »Die Büchse der Pandora« von Frank Wedekind (* 1864,  1918) uraufgeführt, das Ende der sog. »Lulu«-Tragödie, deren erster Teil 1898 unter dem Titel »Der Erdgeist« im Leipziger Kristallpalast Premiere hatte. Während der erste Teil den gesellschaftlichen Aufstieg der ungehemmt triebhaften Lulu zeigte, ist ihr Untergang Thema des zweiten Teils. Lulu, die ihren Ehemann in Notwehr erschossen hat, wird von Alwa, ihrem Stiefsohn und späteren Ehemann, und anderen Vertrauten aus dem Gefängnis befreit. Sie flieht nach Paris, wo sie unter falschem Namen ein luxuriöses Leben in halbseidener Umgebung führt. Als sie von einem Polizeispitzel und Mädchenhändler erpresst wird, flieht sie mit Alwa nach London und arbeitet in ärmlichen Verhältnissen als Prostituierte. Alwa wird von einem Kunden getötet, Lulu fällt dem Frauenmörder Jack the Ripper zum Opfer. Ein Zensurprozess um »Die Büchse der Pandora« endet 1906 mit dem Freispruch Wedekinds, aber dem Verbot des Werkes. 1913 fasst Wedekind »Die Büchse der Pandora« und »Erdgeist« zu der stark veränderten »Lulu«-Tragödie zusammen, die mehrmals verfilmt wird.
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