Lexikon
Wales
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walisisch Cymruwɛilz
]Flagge von Wales
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Halbinsel im Westen Großbritanniens, zwischen Bristolkanal und Mündung des Mersey, 20 768 km2, 2,9 Mio. Einwohner; Hauptstadt Cardiff. Die Bewohner sind Waliser, die zu etwa 20% Welsh, eine Form des britischen Keltisch sprechen. Das Rumpfgebirge der Cambrian Mountains (im Snowdon 1085 m) durchzieht die gesamte Halbinsel von Norden nach Süden. Seine rauen regenreichen Hochflächen dienen vorwiegend als Weide (vor allem Schafzucht), nur ein Fünftel von Wales wird für den Anbau genutzt. Durch gezielte Aufforstungen werden heute rund 15% der Fläche von Wäldern eingenommen.
Wales verfügt über zwei bedeutende Steinkohlenreviere, eines im Süden und ein kleineres im Nordosten. Doch haben Kohlebergbau und Schwerindustrie ihre einstige Bedeutung verloren. Stattdessen ließen sich Betriebe der Ölindustrie nieder. Gleichzeitig haben sich mit Hilfe japanischer und US-amerikanischer Investitionen Unternehmen der Elektrotechnik und Informationstechnologie angesiedelt. Die Industrie konzentriert sich hauptsächlich an der Küste von Südwales, besonders um den Haupthafen Cardiff, um Swansea, Rhondda und Merthyr. In den Seebädern an der Küste und in den Nationalparks ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig.
Geschichte
Wales gewann seinen besonderen Charakter erst mit dem Einfall der Angeln und Sachsen im 5. Jahrhundert, als die eingeborenen Briten in den unwegsamen Westen und in die Bretagne abgedrängt wurden. König Offa von Mercien (757–796) baute zum Schutz seiner westlichen Grenzmarken gegen das unruhige Wales einen Grenzwall (Offa’s Dyke), der sich vom Bristol-Kanal bis zum Dee erstreckte. Die englischen Könige erlangten zeitweilig die Lehnsoberhoheit über die walisischen Fürsten; aber erst Eduard I. unterwarf Wales und ernannte seinen Sohn Eduard (II.) 1301 zum Prinzen (Fürsten) von Wales, ein Titel, der seither dem jeweiligen Thronfolger verliehen wurde. Die letzte nationale Erhebung unter Owen Glendower endete mit dessen Tod 1416. Durch die Unions-Akten von 1536 und 1542 wurde Wales mit England vereinigt. Das regionale Sonderbewusstsein von Wales belebte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts. 1912 wurde Wales eine begrenzte Eigenständigkeit gewährt. 1964 institutionalisierte die Regierung ein Welsh Office. Scheiterte 1979 noch ein Referendum für Autonomie, sprach sich die Bevölkerung 1997 dann doch für die Schaffung einer nationalen Versammlung (Welsh Assembly) aus, deren 60 Mitglieder am 6. 5. 1999 erstmals gewählt wurden. Diese Versammlung hat keine eigentlichen Gesetzgebungskompetenzen, kann aber Ausführungsbestimmungen in verschiedenen Bereichen wie Erziehung, Gesundheit und Wirtschaftsentwicklung erlassen.
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