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Alte und neue Konfliktfelder
Die Unabhängigkeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem anschließenden Zerfall des europäischen Kolonialbesitzes brachte den meisten Staaten Asiens neue Chancen, aber auch politische und wirtschaftliche Probleme. Der Einfluss der Weltmacht USA löste den der Europäer ab.
Für westlich orientierte Staaten des Pazifiks wie Japan und Südkorea war damit ein militärischer Schutz durch die USA verbunden, außerdem eine Öffnung des nordamerikanischen Marktes für ihre Exporte. Diese Ausrichtung gilt als Grundlage für den ökonomischen Aufschwung, dem Demokratie und Menschenrechte häufig untergeordnet wurden. Nur in wenigen Ländern Südostasiens konnten Parlamente überhaupt maßgeblichen Einfluss auf die Politik ausüben – im Gegensatz etwa zum Militär, das z.B. in Südkorea jahrzehntelang die Geschicke des Landes bestimmte.
Contra westliche Werte
Wirtschaftlich prosperierende Staaten wie Malaysia oder Singapur verwahrten sich lautstark dagegen, westliche Werte als verbindlich anzuerkennen, und verwiesen auf eigene Traditionen und geschichtliche Erfahrungen. Zugleich sorgte die Berufung auf „asiatische Werte“ (wie Autoritätsgläubigkeit, Sparsamkeit und Arbeitseifer) dafür, dass der Einfluss der gesellschaftlichen Eliten nicht angetastet wurde.