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Eschen: Berühmte Persönlichkeiten

Woran erkennt man Eschen?

An ihren typischen Fiederblättern, deren sieben bis elf eiförmig-längliche Einzelblättchen mit Kerbrand bis auf das Endblatt ungestielt sind. Typisch sind außerdem die bis in den Winter hinein in dichten Büscheln am Baum hängenden Früchte. Sie sind zungenförmig geflügelt und werden vom Wind verbreitet.

Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) ist in ganz Europa und Kleinasien bis zum Kaukasus verbreitet und einer unserer stattlichsten heimischen Laubbäume, der bis 40 Meter hoch werden kann. Sie ist ein typischer Baum der Au- und Schluchtwälder, der auch an Gewässerufern und in Laubmischwäldern vorkommt und in Parks oft als Ziergehölz zu finden ist.

Übrigens: Das widerstandsfähige, helle, gut spaltbare und nicht reißende Eschenholz ist sehr vielseitig einsetzbar und daher eines der wichtigsten heimischen Nutzhölzer. Es wird für Innenausbau und Möbel, Sportgeräte wie etwa Ruder und Barrenholme, Werkzeugstiele, in der Wagnerei sowie im Waggon- und Flugzeugbau verwendet. Wegen des höheren Holzertrags werden vorzugsweise männliche Bäume verarbeitet. Neben Fraxinus excelsior sind vor allem die amerikanischen Arten Fraxinus latifolia und Fraxinus quadrangulata (Blauesche) gute Holzlieferanten.

Gilt die Esche heute noch als Heilpflanze?

Ja, denn von allen Eschenarten diente und dient bis heute primär die Gemeine Esche als Heilpflanze. Sie gehört zu den Bäumen, die in der Naturmedizin wie in der modernen Pharmazie einen festen Platz haben.

Bereits in der Antike nutzte man ihre Blätter als harntreibendes Mittel bei Gicht und Rheuma und verabreichte den Saft der Blätter als Gegenmittel bei Schlangenbissen, die Samen als harntreibendes Mittel bei Ödemen und Rindenaufgüsse bei Beinleiden. In seinem »New Kreuterbuch« von 1554 erwähnt der Hofarzt Kaiser Maximilians, Petrus Mathiolus, die Verwendung von Rindenasche gegen Grind, Räude und Steinleiden, außerdem als Absud bei Gelbsucht. Pharmakologische Untersuchungen belegen die entzündungshemmende, leicht fiebersenkende und schwach schmerzlindernde Wirkung der Eschenrinde, in der wie in den Blättern vor allem Flavonoide, Triterpene und Glykoside enthalten sind. Auch heute noch werden daher Rindenextrakte zur Linderung rheumatischer Entzündungen eingesetzt. In einigen Regionen Deutschlands, Österreichs und auf dem Balkan wird »Eschengeist« hergestellt, ein Mittel zum Einreiben bei rheumatischen Beschwerden.

Wer verehrte die Esche als »Weltenbaum«?

Die Germanen. In vielen Kulturen existiert die Idee eines »Weltenbaums«, wobei die Vorstellungen von einem solchen Baum bereits 4000 Jahre zurück reichen. In Mitteleuropa dürfte der bekannteste Weltenbaum »Yggdrasil« sein, die Weltenesche der germanischen Mythologie aus der Edda. Angeblich verbindet sie die Oberwelt Asgard, das Reich der Götter, mit Midgard, der Erdscheibe, auf der die Menschen leben, und Jotunheim, dem Land der Riesen, sowie den unterirdischen Reichen Hel und Niflheim. Über die Anordnung dieser Regionen in und um die Weltesche gibt es allerdings unterschiedliche Beschreibungen. In den Wurzeln der Weltesche sitzen die drei Nornen, die Schicksalsgöttinnen, die das Schicksal der Menschen und der Götter bestimmen. Über die Regenbogenbrücke kommen die Götter jeden Tag zum Weltenbaum, um in seinem Schatten Gericht zu halten. Auch andere mystische Wesen und Orte sind um die Weltesche oder ihre Wurzeln gruppiert, etwa der Neid-Drache Nidhogg oder der Brunnen der Weisheit.

Welche Eschen sind besonders schön?

Ziergehölze sind neben Fraxinus excelsior ’Pendula‘ mit ihren überhängenden Zweigen, die Weißesche (Fraxinus americana) und die Quirlesche (Fraxinus angustifolia), von denen es zahlreiche Kulturvarietäten gibt. Die in Südeuropa und Kleinasien verbreitete Mannaesche oder Blumenesche (Fraxinus ornus) ist ein niedriger Baum mit glatter, grauer Rinde und runder Krone. Im Gegensatz zur Gewöhnlichen Esche sind bei ihr die Fiederblätter gestielt. Im Mai und Juni schmückt sie sich mit in dichten Rispen zusammenstehenden cremeweißen, stark duftenden Blüten. Die Frucht ist eine längliche Flügelnuss, die etwa zwei Zentimeter lang wird. Aus dieser Eschenart wird das so genannte Manna gewonnen – der zuckerhaltige Pflanzensaft der Mannaesche. Das ist auch der Grund, weswegen sie in Sizilien und Kalabrien in Plantagen kultiviert wird.

Wussten Sie, dass...?

die Zauberstäbe der keltischen Druiden aus Eschenholz waren? Sie sollten gegen die zerstörerische Kraft des Wassers schützen und zur Beschwörung des Regens dienen.

in der indianischen Mythologie die Esche eine wichtige Rolle bei der Erschaffung des Menschen spielte? Der Stamm der Algonkin soll der Legende nach aus einem Menschenpaar hervorgegangen sein, das der Schöpfungsgott dadurch hervorbrachte, dass er einen Pfeil in eine Esche schoss.

im angelsächsischen Raum auf das Fällen von zwei Eschen die Todesstrafe stand?

Stammt das Manna der Bibel von der Mannaesche?

Nein. Das im biblischen Bericht über den Auszug der Israeliten aus Ägypten so wunderbar als Nahrung vom Himmel gefallene Manna hat wahrscheinlich nichts mit der Mannaesche zu tun. Hierbei handelte es sich vermutlich um Honigtau, den die an Tamarisken (Tamarix) saugende Manna-Schildlaus in großen Tropfen abscheidet und der sich absammeln lässt. Seit dem 15. Jahrhundert pflanzte man die Mannaesche vor allem in Sizilien zur Gewinnung von Manna oder Himmelsbrot an. Möglicherweise waren es die Araber – vom 9. bis 11. Jahrhundert Herrscher über Sizilien –, die als Erste den Siebröhrensaft der Mannaesche nutzten. Die Stämme werden so weit eingeritzt, bis ein bräunlicher Blutungssaft austritt. An der Luft härtet er und färbt sich gelblich weiß. Manna enthält 2 bis 2,5 Prozent Trauben- und Fruchtzucker und bis zu 90 Prozent Mannitol, einen süßlich schmeckenden Alkohol, sowie Harz. In der Volksmedizin schätzt man es bei Husten oder als leichtes Abführmittel.

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