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Geschichte-Peru
Was sind die »Scharrbilder«?
Überdimensionale Erdzeichnungen, die in der südperuanischen Wüstenlandschaft zwischen Nazca und Palpa vorkommen. Sie bestehen aus bis zu 10 km langen Linien, Flächen sowie Darstellungen von Pflanzen und Tieren (bis zu 300 m lang). Sie entstanden durch das Entfernen der stark eisenhaltigen Erdkruste vom sandig gelben Untergrund. Die Kunstwerke lassen sich nur aus der Luftperspektive ganz erfassen; ihre Bedeutung ist umstritten. Fest steht jedoch, dass sie während der Nazca-Kultur (ca. 100–600 n. Chr.) entstanden sind. Diese altindianische Hochkultur ist bekannt für ihre hoch entwickelte Weberei und Töpferei. Die Scharrbilder zählen seit 1994 zum Weltkulturerbe.
Weitere bedeutende Spuren in Architektur und Kunsthandwerk hinterließen die Moche-Kultur (2. Jh. v. Chr.–ca. 600 n. Chr.) mit ihren gewaltigen Stufenpyramiden und ihrer weit entwickelten Keramik sowie die Tiahuanaco-Kultur (200–1200 n. Chr.) mit ihren zahlreichen Monolithfiguren, Bechern, Schalen und Räucherbecken aus Ton.
Wie fortschrittlich war die Inka-Kultur?
Die indianische Dynastie (1450–1532) des Ketschua-Stamms aus dem mittleren Andenraum war politisch und landwirtschaftlich ausgesprochen gut organisiert. Sie baute einen Großstaat auf, den sie in vier Provinzen gliederte. An der Spitze der zentralistischen Verwaltung stand als absoluter Herrscher der Sapa Inka (»alleiniger Inka«). Zur Verwaltung dienten ihm blutsverwandte Adlige. Gemeinfreie Bauern, die den Hauptanteil der Bevölkerung bildeten, mussten an die herrschende Klasse Steuern zahlen. Strenge Vorschriften regelten das Leben des Einzelnen. So war z. B. jeder Bewohner zu einer bestimmten Arbeitsleistung als Bergarbeiter (zur Gewinnung von Gold, Kupfer, Zinn) bzw. beim Straßen-, Brücken-, Tempel- oder Festungsbau verpflichtet.
Mit ihrem hervorragend ausgebauten Straßensystem, das sogar Ingenieurleistungen wie Hängebrücken umfasste, übertrafen die Inka das Römische Reich an Ausdehnung. Stafettenläufer waren für die Nachrichtenübermittlung zuständig.
Die Inka betrieben einen gemeinschaftlichen, intensiven Feldbau, inklusive Terrassenfeldern, Bewässerungsanlagen und Düngung. Vieh galt als persönliches Eigentum. Die Höhe der Ernte, der Viehbestand, sämtliche Abgaben sowie die Bevölkerungszahl wurden statistisch erfasst. Mit seinen gefüllten Speichern war der Staat sogar auf eine Hungersnot vorbereitet.
Hoch entwickelt war die Goldschmiedekunst der Inka, die bereits den Bronzeguss kannten. Während Wohnhäuser überwiegend aus luftgetrockneten Lehmziegeln errichtet wurden, bauten die Inka ihre Monumentalbauten (Paläste, Tempel, Festungen) aus Steinen, die so passend verarbeitet waren, dass kein Bindemittel benötigt wurde.
Worum ging es im Salpeterkrieg?
In dem von 1879 bis 1883 dauernden Krieg ging es um die Salpeterlager in der Atacamawüste, deren Besitz sowohl Peru als auch Chile beanspruchten. Bei den Grenzstreitigkeiten siegte Chile und erhielt im Frieden von Ancón 1883 die kupferreiche Provinz Antofagasta. Peru verlor die drei Provinzen Tarapacá, Arica und Tacna an Chile.
Es folgten innere Unruhen und ein wirtschaftlicher Rückgang in Peru. Erst Präsident Augusto Bernardino Leguía (1863–1932) gelang es während seiner beiden Amtszeiten (1908–1912, 1919–1930), die peruanische Wirtschaft wieder zu stabilisieren.
Übrigens: Salpeter wird als Düngemittel und zur Herstellung von Explosivstoffen verwendet.
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