Wissensbibliothek

Was passiert, wenn die Nieren versagen?

Geht die Entzündung der Nierenkörperchen in einen chronischen Prozess über, vergrößern sich die Nephrone und übernehmen zunächst die Funktion der erkrankten und ausgefallenen Nephrone, so dass die Symptome eines Nierenversagens erst dann erkennbar werden, wenn rund 75 Prozent der Nierenfunktion geschädigt oder verloren sind. Sobald weniger als 25 Prozent der Nieren funktionsfähig sind, ist das Gleichgewicht zwischen der Filterfunktion und der Abscheidung von Wasser und Salzen aus dem Blut gestört und es kommt zu einem Stadium des Nierenversagens (Niereninsuffizienz): Die Nieren können die Urinkonzentration nicht mehr regulieren.

Wenn die Nieren nicht mehr in der Lage sind, Abfallprodukte aus dem Blut zu filtern, kommt es zur Ansammlung giftiger Substanzen, beispielsweise Harnstoff, im Blut. Das Nierenversagen führt zu Ödemen, da Salz und Wasser im Körper zurückgehalten werden. Es können sich Anämien entwickeln, da die Nieren nicht mehr ausreichend Erythropoetin produzieren können, das für die Bildung der roten Blutkörperchen unerlässlich ist. Der Säuregehalt des Bluts steigt (Azidose) und es kommt zu Atemnot, deren Ursache darin liegt, dass die Lunge die Ausscheidung der überschüssigen Säure übernimmt, die zusammen mit dem Kohlendioxid ausgeatmet wird. Eine Übersäuerung des Bluts führt auch zum Anstieg des Kaliumspiegels im Blut und stört die Weiterleitung der elektrischen Impulse im Herzen, so dass schließlich ein Herzstillstand eintreten kann.

Das chronische Nierenversagen ist ein fortschreitender, nicht umkehrbarer Funktionsverlust des Organs, der nicht nur durch eine Glomerulonephritis sondern auch durch Zystennieren oder einen Diabetes mellitus bedingt sein kann. Am Ende steht die Notwendigkeit der regelmäßigen »Blutwäsche« (Dialyse) oder der Nierentransplantation.

PFAS
Wissenschaft

Mit Bakterien gegen „Ewigkeitschemikalien“

Für Kochgeschirr, Outdoorkleidung und viele andere Anwendungsbereiche dienen Per- und Polyfluoralkylverbindungen (PFAS) als Antihaft- und Imprägniermittel. Das Problem: Die Verbindungen gelten als nahezu unzerstörbar, reichern sich daher in der Umwelt und unserer Nahrung an und schaden unserer Gesundheit. Eine Studie deutet nun...

Irdischer Trabant: Heute beträgt die – aufgrund seiner elliptischen Bahn schwankende – Entfernung des Mondes 363.300 bis 405.500 Kilometer. Das war nicht immer so, denn der Abstand vergrößert sich seit Milliarden von Jahren. Das Foto machte NASA-Astronaut Jeff Williams an Bord der Internationalen Raumstation am 18. August 2016 rund 400 Kilometer über dem Atlantik.
Wissenschaft

Als die Tage kürzer waren

In der Frühzeit der Erde verging ein Tag wesentlich schneller als heute, und der Mond kreiste näher um unseren Planeten. Nun ließ sich dies mithilfe von afrikanischen Sedimenten bis in die ferne Vergangenheit nachvollziehen. von THOMAS BÜHRKE Bei drei Apollo- und zwei Lunochod-Missionen wurden auf dem Mond Retroreflektoren...

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon