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Bologna: Vision und Wirklichkeit
Ein großer europäischer Hochschulraum, in dem die Studierenden problemlos zwischen Unis und sogar Ländern wechseln, um unverzichtbare internationale Erfahrungen zu sammeln. Weltweit vergleichbare Studiensysteme und Abschlüsse, die Durchlässigkeit und die Transparenz steigern. Und natürlich praxisnah ausgebildeter Nachwuchs, der nach nur sechs Semestern dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. - So weit die Vision, die die europäischen Bildungsminister am 19. Juni 1999 entwarfen. Im schönen Bologna. Weshalb ihr ehrgeiziges Programm bald nur noch "Bologna-Reform" genannt wurde. Am 12. und 13. März treffen sich die Bildungsminister nun zum großen Jubiläumstreffen. Ein guter Zeitpunkt, um die Vision einmal mit der Realität zu konfrontieren ...
Wussten Sie schon, dass das Jahr 2010...
... als Deadline für die Bolognareform angesetzt worden ist? Das heißt, in diesem Jahr hätten alle Magister- und Diplomstudiengänge durch die einheitlichen Bachelor- und Masterstudiengänge abgelöst worden sein müssen. Tatsächlich waren aber zum Wintersemester 2009/2010 nur etwa 80 % der Studiengänge in Deutschland - das mit der Umsetzung der Reform im Vergleich zu den meisten Bologna-Ländern sehr spät begonnen hatte - auf die neuen Abschlüsse umgestellt.