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Die ganze Welt per Rad entdecken

Bei Familientouren ist es wichtig, dass keiner der Beteiligten unnötig über seine Ausdauer- oder Geduldsgrenzen hinaus belastet wird.

Holger Koch, Lohfelden

Ob Feierabendradler oder Hobby-Radsportler, wer das Radfahren liebt, der will auch im Urlaub nicht darauf verzichten. Dabei sind Flussradwege wie Donau, Elbe, Inn oder Canal du Midi schon seit jeher beliebte Destinationen für Radurlauber. Auch die Küsten und Routen rund um Seen sind nach wie vor sehr beliebt. Städte- und Thementouren liegen im Trend, vor allem bei den geführten Gruppenreisen.  Einen regelrechten Boom gibt es bei den E-Bike-Reisen, die inzwischen ein eigenes Segment bilden. Mountainbiker und Rennradfahrer zieht es in die Berge und speziell im Frühling in sonnige, mediterrane Regionen, um Grundlagenfitness für die Saison zu erwerben.

Deutschland – Fahrradland

In Deutschland gibt es ein weit verzweigtes Radwege-Netz. Darunter befinden sich auch Fernradwege. Diese sind meist speziell für den Radtourismus konzipiert. Örtliche und überregionale Tourist-Organisationen sorgen für den Ausbau der erforderlichen Infrastruktur.  Das reicht von der Ausschilderung bis hin zu einem ausreichenden gastronomischen Angebot. Da es inzwischen ein verwirrend großes Angebot an touristischen Radrouten gibt, werden immer mehr Marketingmethoden eingesetzt, um bei den Interessenten Gehör zu finden. Dazu gehören beispielsweise auch Qualitätssiegel und Prämierungen. Auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) werden jährlich beliebte Radwege und Radregionen gewählt.

Radfernwege machen vor Grenzen nicht halt. Gerade bei größeren Flussläufen bieten sich grenzüberschreitende Radrouten an. Hier ist es besonders spannend, wie sich die Wegeführung und Qualität sowie die gesamte radtouristische Infrastruktur ändert. Jedes Land hat da so seine eigenen Vorstellungen.

Bei Fahrradtouren darf der sportliche Ehrgeiz gerne auch mal hintanstehen.

Eurobike, Messe Friedrichshafen

Mit dem Rad in die Welt hinaus

Es muss ja nicht gleich eine Weltreise sein. Aber beim Radfahren lässt sich die Welt wirklich noch im eigentlichen Wortsinn entdecken und ein besonderes Gefühl des Reisens erleben.  Die relativ langsame Geschwindigkeit der Fortbewegung bewirkt, dass man die Umgebung besonders intensiv wahrnimmt und zwischenmenschliche Begegnungen sind quasi unausweichlich, nicht zuletzt, weil man sich als Radfahrer in größerer Abhängigkeit befindet, als mit einem motorisierten Verkehrsmittel.

Wenn man die nähere Umgebung seines Wohnortes erkundet hat, zieht es einen in immer weiter entfernte Ziele. Mancher möchte sogar exotische Regionen per Rad erkunden. Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig – sei es, dass man in seinem Urlaub vor Ort ein Fahrrad mietet und den einen oder anderen Radfahrtag einlegt oder dass man einen ausgesprochenen Fahrradurlaub macht. Im Trend liegen auch Familien-Radreisen, Städtetouren und multiaktive Angebote, wo Kanu- und Radfahren oder Wandern und Radfahren oder Radfahren mit Schiffbegleitung kombiniert werden.

Radurlaub - selbst organisieren oder Pauschalangebot buchen

Wenn man Planung und Durchführung einer Radreise lieber Profis überlässt und Zeit sparen will, bieten sich vielfältige Möglichkeiten ein Pauschalangebot zu buchen. Ob Tourenradler/Radwanderer, Mountainbiker oder Rennradfahrer – es gibt für alle Radfahrkategorien ein großes Spektrum spezialisierter Radreiseveranstalter. Dabei kann man zwischen Individual- und  pauschalen Gruppenreisen wählen. Manche Veranstalter realisieren sogar individuell gestaltete Einzel-Touren. Eine weitere Möglichkeit sind geführte Stadtradtouren, wo man von dem besonderen Insider Know How der örtlichen Guides profitiert.  Veranstalter für sportliche Radreisen haben häufig auch Trainingskurse und spezielle Events nur für Frauen im Angebot, sowie Fahrtechnikkurse. Für Mountainbiker sind natürlich die legendären Trails der Profis von Interesse sowie Transalptouren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

Wer seinen Fahrradurlaub lieber selbst organisiert, sollte damit rechtzeitig beginnen, denn es gibt meist viele Details zu berücksichtigen, insbesondere wenn man ins Ausland fährt. Im Internet findet man einige Fahrradportale, die hilfreiche Service-Angebote für Planung und Organisation offerieren. Auch für Radreiseberichte und Tourenbeschreibungen gibt es ein breites Spektrum. Beim Kartenmaterial sind für Radtouren in Deutschland die Spezial-Fahrradkarten des ADFC eine Empfehlung. Die Bikeline-Karten und Radwanderführer gibt es teilweise auch für andere europäische Länder.  Ansonsten sind Karten mit einem Maßstab von 1:50.000 bis 1:100.000 in der Regel auch für Radtouren gut zu gebrauchen.

Fahrrad ist nicht gleich Fahrrad. Die Vielzahl der Typen und Modelle ist für den Laien oft verwirrend.

Holger Koch, Lohfelden

Die verwirrende Vielfalt der Fahrradtechnik

Wer sich ein neues Fahrrad kaufen will, steht vor der Qual der Wahl.  Welcher Fahrradtyp ist der richtige: Mountainbike, Rennrad, Trekkingbike, Cityrad, Urban Racer Hybrid- oder Fitness-Bike? Damit nicht genug – bei vielen Fahrradtypen gibt es darüber hinaus noch eigenständige Bauvarianten wie beispielsweise Cross Country oder Downhill bei Mountainbikes. Auch bei der technischen Ausrüstung stehen viele Fragen im Raum: Naben- oder Kettenschaltung? Mit oder ohne Federung?

Hier einige Details, die beim Fahrradkauf neben der Wahl des individuell passenden Fahrradtyps wichtig sind: Rahmengröße, Sitzposition, Federungssystem, Schaltung, Laufradgröße und Bremssystem. Ganz wichtig ist auch die Berücksichtigung ergonomischer Aspekte, damit die „Anpassung der Technik an den Menschen“ im Vordergrund steht und nicht umgekehrt.

Wenn man auf qualifizierte Beratung angewiesen ist, sollte man sich einen kompetenten Fahrradladen in seiner Nähe suchen oder zumindest einen Online-Ratgeber für den Fahrrad-Kauf zu Hilfe nehmen.  Wer genau weiß, was er will und sich mit der Fahrradtechnik auskennt und den Service nach dem Kauf nicht benötigt, kann mit dem Kauf im Versandhandel einige Euros sparen.

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