Im Büro gelten in der Regel Dresscodes, die man bereits beim Bewerbungsgespräch zumindest im Ansatz umsetzen sollte. Wir haben die wichtigsten Regeln zusammengetragen.
Wie erkennt man schon im Voraus den Dresscode einer Firma?
Kleider machen Leute und Knigge hat auch heute noch seine Berechtigung. Oder würde man von jemandem in Bermuda Shorts eine Versicherung kaufen? Es ist ratsam, bereits beim Bewerbungsgespräch passend gekleidet zu sein, es muss jedoch keine Katastrophe sein, wenn man im ganz falschen Outfit zum ersten Gespräch erscheint. Experten raten, die Situation zu retten, indem man den Fauxpas thematisiert, anstatt einfach darüber hinwegzugehen. Das gilt jedoch nur, wenn man wirklich sehr danebengegriffen hat – kleine Unstimmigkeiten lässt man am besten unter den Tisch fallen. Wer es sich leicht machen möchte, schaut sich die Webseite und eventuelle Fotos und Videos des Unternehmens an. Dort finden sich häufig Hinweise auf den Dresscode, der in der Firma herrscht und der nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch auch den eigenen Kleiderschrank dominieren sollte. Für die meisten Angestellten und Berufsanfänger bewegt sich der Dresscode irgendwo zwischen Casual und Business Causal, was die Wahl der passenden Kleidung recht einfach macht. Natürlich sollte genügend Auswahl im Kleiderschrank vorhanden sein, damit man nicht täglich in den gleichen Klamotten bei der Arbeit erscheint. Einfach und schnell geht es, komplette Outfits zu shoppen und sich bei der Zusammenstellung auf Profis zu verlassen oder sich von den Looks bekannter Personen inspirieren zu lassen. Ebenfalls möglich: Eine offene Frage an den Assistenten. Wir werfen heute einen Blick auf die gängigsten Dresscodes und ihre No-Gos.
Casual – Ganz locker
Casual ist ein anderes Wort für Freizeitkleidung und kommt häufig in Kreativschmieden, kleinen Büros und für Angestellte ohne Kundenkontakt zur Anwendung. Freizeitkleidung bedeutet jedoch nicht, auch so zur Arbeit zu kommen, wie man wochenends an den Strand fährt oder abends tanzen geht. Kurze Hosen mit nackten Beinen oder tiefe Ausschnitte gehen gar nicht. Dezente Sandalen sind für Frauen zwar hin und wieder möglich, bei Männern jedoch ein No-Go. Durchsichtige Kleidung, zu viel Haut oder labberige Shirts sind zu vermeiden und stattdessen auf die nötige Seriosität zu achten. Auch wenn sich manche Unternehmen betont locker und jugendlich geben, sollte man diese Regeln beachten und zudem der Gefahr aus dem Weg gehen, overdressed bei der Arbeit zu erscheinen, was der Beliebtheit auf Dauer abträglich wäre.
In manchen Firmen gibt es regelmäßig einen Casual Friday, an dem lockere Kleidung angesagt ist.
Smart Casual – Junger Style in hippen Büros
Mit diesem Begriff wird ein Dresscode bezeichnet, der häufig in kleinen, jungen Unternehmen zu finden ist, bei denen das Durchschnittsalter rund um die dreißig liegt. Es handelt sich um legere Businesskleidung, die seriös wirken soll. Beispielsweise darf es durchaus eine Jeans sein, jedoch keine mit einer ausgewaschenen oder destroyed Optik, sondern eine dunkelblaue oder schwarze, die gepflegt aussieht. Wenn diese mit einer Bluse oder einem schönen Hemd und den passenden Schuhen kombiniert wird, ist der Smart Casual Look perfekt. Die Schuhe sollten auf jeden Fall elegant und stilvoll sein: Budapester für den Herren und schlichte Pumps für die Dame. Natürlich haben nackte Beine und tiefe Ausschnitte ebenso wie Turnschuhe beim Smart Casual Look nichts verloren.
Business Casual – Vergleichsweise elegant
Damit das Thema nicht zu unkompliziert bleibt, gibt es eine dritte Ausprägung des „Casual“-Looks, und zwar Business Casual. Auch wenn der Name darauf hinweist, haben diese Outfits wenig mit Freizeitkleidung zu tun. Jeans sind ebenso tabu wie zu lange oder zu kurze Röcke oder offene Schuhe und zu viel Haut. Ein elegantes Kleid für die Dame ist in Ordnung, wenn es die Schultern bedeckt und sie Strumpfhosen oder Strümpfe und elegante Pumps dazu trägt. Ihr Kollege darf auf die Krawatte verzichten, sein Hemd sollte langärmelig und seine Hose aus einem eher feinen Stoff sein. Turnschuhe sind natürlich tabu, feine Loafer hingegen sind akzeptiert.
Dieser Look kommt wohl in den meisten kleinen und mittleren Unternehmen zum Einsatz und ist auch für ein lockeres Geschäftsessen die richtige Wahl.
Business Attire – sehr formal und seriös
Mit diesem Look befinden wir uns im Bereich der formalen Outfits, die sich in Büros, in Banken und bei Versicherungen finden. Als Mann kommt man hier an einem Anzug nicht vorbei, der jedoch auch in Blau oder Braun gehalten sein darf und nicht zwangsläufig Schwarz sein muss. Schicke, natürlich blitzsaubere Schuhe sind ebenso ein Muss wie die Krawatte und auf Wunsch passende Manschettenknöpfe. Frauen sind in einem Kostüm oder einer Kombination angemessen gekleidet, die Schuhe sollten elegant und geschlossen sein. Ein neutrales Make-up und eine geordnete Frisur sowie dezenter Schmuck runden das Outfit ab.
Doch es geht noch eleganter, auch wenn die folgenden Looks selten für Berufsanfänger zur Anwendung kommen:
Business formal – die Kleidung der Macht
Die Kleidung der Führungsriege. Männer tragen einen zweiteiligen oder dreiteiligen Anzug, gern in Schwarz oder Grau, ein elegantes Hemd und eine Krawatte, die gemustert sein darf. Frauen tragen ein Kostüm mit einer eleganten Bluse und Pumps mit maximal sechs Zentimeter Absatz. Der Rock sollte bis zum Knie gehen und keinesfalls kürzer sein, darunter finden sich hautfarbene Strümpfe. Natürlich müssen das ganze Outfits und seine Details hochwertig und gepflegt sein.