Lexikon

Chabrol

[
ʃaˈbrɔl
]
Claude, französischer Filmregisseur, * 24. 6. 1930 Paris,  12. 9. 2010 Paris; studierte Literaturwissenschaft; Mitarbeiter der Filmzeitschrift „Cahiers du Cinéma“ und Mitbegründer der Nouvelle Vague; seine Filme, die sich kritisch mit dem französischen Bürgertum auseinandersetzen, faszinieren durch Doppeldeutigkeiten und Abgründiges: „Schrei, wenn du kannst“ 1959; „Zwei Freundinnen“ 1968; „Das Biest muss sterben“ 1969; „Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen“ 1974; „Die Fantome des Hutmachers“ 1982; „Hühnchen in Essig“ 1985; „Eine Frauensache“ 1988; „Madame Bovary“ 1991; „Die Farbe der Lüge“ 1999; „Süßes Gift“ 2000; „Die Blume des Bösen“ 2003; „Geheime Staatsaffäre“ 2006; „Die zweigeteilte Frau“ 2007.
  • Deutscher Titel: Schrei, wenn du kannst
  • Original-Titel: LES COUSINS
  • Land: Frankreich
  • Jahr: 1958
  • Regie: Claude Chabrol
  • Drehbuch: Claude Chabrol, Paul Gégauff
  • Kamera: Henri Decae
  • Schauspieler: Gérard Blain, Jean-Claude Brialy, Juliette Mayniel
  • Auszeichnungen: Goldener Bär Filmfestspiele Berlin 1959 für Film
Charles (Gérard Blain) kommt aus der Provinz für ein Studium nach Paris, wo er von seinem Cousin Paul (Jean-Claude Brialy) unter dessen Fittiche genommen wird. Paul ist ein Aufschneider und Lebemann, der Charles in die draufgängerischen Kreise der versnobten Studentenschaft einführt. Als Charles sich in Florence (Juliette Mayniel) verliebt, diese aber bald darauf in Pauls Bett überrascht, erhält sein Verhältnis zu dem Cousin einen ersten Bruch. Florence zieht als Pauls Geliebte zu den beiden in die Wohnung ein. Charles versucht, diese Situation durch besessenes Lernen für die Prüfung zu überspielen. Paul besteht dieses Examen trotz mangelnder Kenntnisse allein durch seine Selbstsicherheit. Charles dagegen, vollkommen nervös, fällt durch. Hasserfüllt will er nachts seinen Cousin erschießen, doch die Pistole versagt. Am nächsten Morgen löst sich unversehens ein Schuss, als Paul mit der Waffe spielerisch herumhantiert, und trifft Charles tödlich. Erstmals ist Paul erschüttert.
Claude Chabrols schicksalhaft-pessimistischer Film wird von Kritikern und Zuschauern gleichermaßen hoch gelobt. Er gewinnt 1959 den Goldenen Bären bei den Berliner Filmfestspielen und bedeutet für die »Nouvelle Vague« im französischen Film den endgültigen Durchbruch.
  • Deutscher Titel: Die Fantome des Hutmachers
  • Original-Titel: LES FANTOMES DES CHAPELIERS
  • Land: Frankreich
  • Jahr: 1982
  • Regie: Claude Chabrol
  • Drehbuch: Claude Chabrol, nach einem Roman von Georges Simenon
  • Kamera: Jean Rabier
  • Schauspieler: Michel Serrault, Charles Aznavour, Aurore Clément
Der angesehene Hutmacher Monsieur Labbé (Michel Serrault) hat seine gehbehinderte Frau umgebracht, die ihn jahrelang tyrannisiert hat. Um seine Tat zu verbergen, stellt er eine Schneiderpuppe ins Fenster, deren Schatten die Anwesenheit seiner Frau vortäuschen soll. Er sieht sich jedoch gezwungen, weitere Morde zu begehen, da sich die Freundinnen seiner Frau zum Geburtstag ankündigen. Die Hintergründe der Mordserie bleiben den Bürgern des Ortes vorerst verborgen, und nur der armenische Schneider Kachoudas (Charles Aznavour) ahnt etwas. Er ist dem Hutmacher bei seinen nächtlichen Ausflügen gefolgt.
Regisseur Claude Chabrol setzt diese schwarze Komödie mit Elementen des Thrillers in Szene. Wie schon in seinen früheren Filmen dient Chabrol das Thema zur Darstellung des kleinbürgerlichen Milieus mit seinen gesellschaftlichen Zwängen und Normen.
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