Lexikon
Jung
Franz, deutscher Schriftsteller, * 26. 11. 1888 Neiße, † 21. 1. 1963 Stuttgart; Mitarbeiter der Aktion, bis 1927 linksradikaler Sozialkritiker; ging 1936 ins ungarische Exil, wurde 1944 den Deutschen ausgeliefert, zum Tode verurteilt, konnte fliehen, wurde in Bozen gefasst, wo ihn 1945 die Amerikaner befreiten; 1948–1959 in den USA. In der Bundesrepublik Deutschland geriet der kompromisslose Linksintellektuelle in die Isolation. Er verfasste zunächst expressionistische, später sozialkritische Werke. Sein Leben beschrieb er in „Der Weg nach unten“ 1961.
- Erscheinungsjahr: 1961
- Veröffentlicht: Bundesrepublik Deutschland und DDR
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Der Weg nach unten
- Genre: Autobiografie
Nach 30-jähriger Schreibpause – zuletzt erschien 1931 der gesellschaftskritische Roman »Hausierer« – legt der zunächst frühexpressionistische Prosadichter, Erzähler und Dramatiker und ab 1920 linksradikale Arbeiterschriftsteller Franz Jung (* 1888, † 1963) seine Autobiografie vor, die unter dem Titel »Der Weg nach unten« bei Luchterhand in Neuwied erscheint: Studium, Mitarbeit bei Franz Pfemferts Zeitschrift »Die Aktion« und Herwarth Waldens avantgardistischer Kunst-Kampfzeitschrift »Der Sturm«, Soldat im Ersten Weltkrieg, Desertation, Haft, Teilnahme an der Novemberrevolution 1918, Verbindung zur Dada-Bewegung, 1920 Eintritt in die KPD, Entführer des deutschen Schiffs »Senator Schröder« nach Murmansk, danach Haft in Hamburg-Fuhlsbüttel, mehrere Aufenthalte in der UdSSR, 1933 Schreibverbot, 1936 Verhaftung, 1938 Flucht nach Budapest, dort Widerstandskämpfer, Anfang 1945 durch die faschistischen Pfeilkreuzler gefangen genommen und zum Tod verurteilt, Flucht aus dem Todeskeller, erneute Verhaftung und Einlieferung in das KZ Bozen, Befreiung durch die Amerikaner, Leben in Italien und den USA, 1960 Rückkehr in die Bundesrepublik – so weit die Stationen eines abenteuerlichen Lebens. »lch versuche eine Analyse anzudeuten, leider nicht zu geben, einer durchschnittlichen Entwicklung an einem Einzelwesen, in seiner Stellung zur Umwelt, in der Widerspiegelung, im Strudel dieser Zeit, in der Auflösung aller Tradition und Bindung, in der Unfähigkeit, der Gesellschaft dafür einen Ersatz zu schaffen«, schreibt Jung am Ende seiner Autobiografie. 1972 wird das Werk von Franz Jung unter dem Titel »Der Torpedokäfer« neu aufgelegt.
Wissenschaft
Reden wir über Gott und das Ende der Welt
Das Ende des Jahres naht, und mit den multiplen Krisen um uns herum scheint manchmal auch das Ende der Welt in greifbare Nähe zu rücken. Haben wir auf absehbare Zeit vielleicht wirklich einen Weltuntergang zu befürchten? Und wenn ja, wann ist er aus wissenschaftlicher Sicht zu erwarten? Eines gleich vorweg: Wir können unser Ende...
Wissenschaft
Algen und Pilze auf dem Mars?
Seltsame Strukturen auf vielen Fotos der NASA-Rover geben Anlass zu Spekulationen über außerirdisches Leben. von RÜDIGER VAAS Als der Dresdner Geologe Ernst Kalkowsky 1908 vermutete, bestimmte geschichtete und knollige Steine im rund 250 Millionen Jahre alten norddeutschen Buntsandstein wären durch Lebewesen gebildet worden,...
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Kalender
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
»Es herrscht Goldgräberstimmung«
Wenig Raum für Nachhaltigkeit
Die Wikinger kamen mit Pferd und Hund
Entschieden entscheiden
Die weiße Welt
Kontroverser Kollaps