Lexikon

Mạ̈rtyrer

[
griechisch, „Zeuge“
]
Martyrer
Person, die um ihren Glauben oder ihrer Überzeugung willen bewusst Verfolgung oder Tod in Kauf nimmt und damit zum Vorbild für die Nachlebenden wird. Ursprünglich in der Antike Bezeichnung für Zeugen, die vor Gericht aussagten; in ähnlicher Bedeutung fand der Begriff Eingang in das Urchristentum und in das Neue Testament; daneben berichtet die Bibel bereits von „Blutzeugnissen“ einzelner Christen („Drei Männer im Feuerofen“, Dan. 16ff.), ohne dass diese ausdrücklich als Märtyrer bezeichnet werden. Erst seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. entstand unter dem Eindruck der Christenverfolgung und in Erinnerung an den Kreuzestod Christi das Konzept des christlichen Märtyrers. Um die Märtyrer entwickelte sich schon früh ein Kult mit Heiligsprechungen, Gedenkmessen, Heiligenfesten, Reliquienverehrung und Pilgerstätten, der vor allem durch die bildenden Künste genährt wurde. Im Judentum wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. der Märtyrertod festgeschrieben, sofern ein Gläubiger gezwungen würde fremde Götter zu verehren, verbotenen Beischlaf oder einen Mord zu begehen. Durch die Judenverfolgungen seit den Zeiten der Kreuzzüge und durch den Holocaust erfuhr der jüdische Mäyrtyrerbegriff eine erweiterte Auslegung. Im Islam steht der Märtyrerbegriff in engem Zusammenhang mit dem Begriff Dschihad (Heiliger Krieg) und wird seit dem 20. Jahrhundert vor allem in Verbindung mit religiös-politischen Selbstmordattentätern verwendet.
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