Lexikon

Mann, Thomas: Doktor Faustus

  • Erscheinungsjahr: 1947
  • Veröffentlicht: Deutschland
  • Verfasser: Mann, Thomas
  • Deutscher Titel: Doktor Faustus
  • Genre: Roman
Im Rahmen der seit 1938 bei Bermann-Fischer erscheinenden »Stockholmer Gesamtausgabe der Werke« sowie bei Suhrkamp in Frankfurt am Main erscheint der im Exil in den USA entstandene Roman »Doktor Faustus« des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann (* 1875,  1955), ein Werk, das in seiner formalen und geistigen Geschlossenheit zu den bedeutendsten der gesamten Weltliteratur zählt und gleichzeitig eine Epochenbilanz darstellt, eine Abrechnung des »bürgerlichen« Thomas Mann mit dem bürgerlichen Kulturverfall; vielfach wird in diesem 800-Seiten-Opus eine Absage des Autors an die eigene Herkunft gesehen. Nach der Niederlage der Wehrmacht bei Stalingrad im Mai 1943 beginnt der vorzeitig pensionierte Gymnasiallehrer Dr. Serenus Zeitblom in seiner Gelehrtenstube in Freising, das Leben seines 1940 verstorbenen Freundes Adrian Leverkühn niederzuschreiben. Diese Lebensbeschreibung, in die immer wieder Gedanken über die letzten Jahre des Faschismus und Sorgen über das Näherrücken der Front eingeflochten sind, beendet Zeitblom im Mai 1945 nach dem Zusammenbruch des Faschismus. Dies ist der beziehungsreiche Rahmen, in den die Vita des hoch begabten Tonkünstlers Leverkühn, eines »Repräsentanten der deutschen Seele«, gestellt ist. Um musikalisch zu höchster Produktivität fähig zu sein in einer Zeit, in der die musikalischen Tiefen bereits ausgeschöpft zu sein schienen , verschreibt sich Leverkühn in dieser ihm ausweglos erscheinenden Kulturkrise dem Teufel, den »dunklen unteren Mächten« Bedingung ist, dass Leverkühn nicht lieben darf: »dein Leben soll kalt sein, darum darfst du nicht lieben« , verfällt in Wahnsinn und wird vom Teufel geholt. Zeitblom beendet die Biografie mit den Worten: »Gott sei eurer armen Seele gnädig, mein Freund, mein Vaterland.« Für Thomas Mann ist die Musik nur ein Beispiel, »nur Mittel, die Situation der Kunst überhaupt, der Kultur, ja des Menschen, des Geistes selbst in unserer durch und durch kritischen Epoche auszudrücken«.
sciencebusters_NEU.jpg
Wissenschaft

Zum Himmel stinken

Im Himmel gibt’s kein Bier, drum trinken wir es hier.“ Wenn man dem Schriftsteller Ernst Neubach glauben möchte – und es gibt keinen Grund, seine Auskünfte stärker in Zweifel zu ziehen als andere Berichte über den sogenannten Himmel –, so sind dort weder Pils noch Weißbier vorrätig. Weshalb ihr Konsum auf einem Planeten am Rande...

Skizze eines Wasserhahns mit Wasserstrahl, blaue Wasserflecken im Hintergrund.
Wissenschaft

Wird KI die Physik revolutionieren?

Sam Altman, CEO des KI-Unternehmens OpenAI, schrieb kürzlich, dass wir dank der rasanten Fortschritte im Bereich der KI bis 2035 „von der Lösung der Hochenergiephysik in einem Jahr zum Beginn der Weltraumkolonisierung im nächsten Jahr übergehen könnten“ und wir mit KI irgendwann „jedes Problem in der Physik lösen werden“. Ich...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch