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Pabst

Georg Wilhelm, österreichischer Filmregisseur, * 27. 8. 1885 Raudnitz,  29. 5. 1967 Wien; zuerst am Theater; 19331940 in Frankreich; Hauptwerke: „Die freudlose Gasse“ 1925; „Die Dreigroschenoper“ 1931; „Kameradschaft“ 1931; „Paracelsus“ 1943; „Der Prozess“ 1948; „Der letzte Akt“ 1955.
Pabst, Georg Wilhelm
Georg Wilhelm Pabst
  • Deutscher Titel: Die freudlose Gasse
  • Original-Titel: DIE FREUDLOSE GASSE
  • Land: Deutsches Reich
  • Jahr: 1925
  • Regie: Georg Wilhelm Pabst
  • Drehbuch: Willy Haas, nach einem Roman von Hugo Bettauer
  • Kamera: Guido Seeber, Curt Oertel, Robert Lach
  • Schauspieler: Asta Nielsen, Greta Garbo, Valeska Gert, Werner Krauss, Einar Hanson
In Berlin wird Georg Wilhelm Pabsts Film »Die freudlose Gasse« uraufgeführt. Der Film markiert die Wende der deutschen Filmkunst hin zum Realismus.
Geschildert wird, einer Romanvorlage von Hugo Bettauer folgend, das Leben in Wien im Jahr 1925. Am Beispiel der einst gutbürgerlichen, nach der Inflation in Armut abgesunkenen Anwohner einer Straße zeigt der Film, wie Not Menschen in Betrug und Prostitution treibt, während andere aus dem Elend Profit schlagen.
Pabst hat für seinen Film eine Reihe großer Schauspieler engagiert, darunter Asta Nielsen, Werner Krauss und die als Kabarettistin bekannte Valeska Gert. Die Schwedin Greta Garbo, die mit »Gösta Berling« ihren ersten größeren Filmauftritt hatte, spielt die Rolle der Hofratstochter Grete, die nach dem finanziellen Absturz ihres Vaters auf die schiefe Bahn zu geraten droht, dann aber durch die Liebe eines amerikanischen Offiziers gerettet wird. Kritiker bemängeln das ein wenig verkrampfte Spiel der Garbo.
  • Deutscher Titel: Die Dreigroschenoper
  • Original-Titel: DIE DREIGROSCHENOPER
  • Land: Deutsches Reich
  • Jahr: 1931
  • Regie: Georg Wilhelm Pabst
  • Drehbuch: Leo Lania, Ladislaus Vajda, Béla Balázs
  • Kamera: Fritz Arno Wagner
  • Schauspieler: Rudolf Forster, Carola Neher, Reinhold Schünzel, Fritz Rasp
Der Gangster Mackie Messer (Rudolf Forster) verliebt sich in Polly (Carola Neher), die Tochter des Bettlerkönigs Peachum (Fritz Rasp). Um Polly zu heiraten, lässt er die Hure Jenny (Lotte Lenya) im Stich. Peachum ist gegen die Heirat und erpresst den Polizeichef Tiger-Brown (Reinhold Schünzel), damit er Mackie verhaftet. Anders als im gleichnamigen Bühnenstück von Bert Brecht kommt Mackie im Film aber wieder frei.
Wenngleich weniger aggressiv in der Handlung als das Bühnenstück, gelingt es Pabst, Brechts Rhythmus der Dialoge mit dem des Films zu vereinen. Dennoch führt der Film zu einem Prozess von Autor Brecht und Komponist Kurt Weill gegen die Produktionsfirma Nero-Film, die den Autor entgegen ursprünglicher Vereinbarungen von der Mitarbeit ausgeschlossen hatte.
  • Deutscher Titel: Kameradschaft
  • Original-Titel: KAMERADSCHAFT
  • Land: Deutsches Reich
  • Jahr: 1931
  • Regie: Georg Wilhelm Pabst
  • Drehbuch: Ladislaus Vajda, Karl Otten, Peter Martin Lampel
  • Kamera: Fritz Arno Wagner, Robert Baberske
  • Schauspieler: Alexander
    Gran
    ach, Ernst Busch, Frietz Kampers, Andrée Ducret
Der Film, der nach dem Ersten Weltkrieg spielt, thematisiert die deutsch-französische Erbfeindschaft: In einer französischen Kohlengrube unweit der Grenze kommt es zu einer Gasexplosion. Deutsche Bergleute versuchen zu helfen. Um durch einen Verbindungsschacht in die französische Grube zu gelangen, müssen sie ein Gitter, das den Verlauf der Grenze markiert, entfernen. So können sie die verschütteten französischen Kumpel retten. Und während sich oben die Bergleute verbrüdern, wird unter Tage wieder das Grenzgitter installiert.
Georg Wilhelm Pabst verarbeitet einen tatsächlichen Vorfall von 1906 zu einem filmischen Plädoyer für mehr Völkerverständigung.
  • Deutscher Titel: Paracelsus
  • Original-Titel: PARACELSUS
  • Land: Deutsches Reich
  • Jahr: 1943
  • Regie: Georg Wilhelm Pabst
  • Drehbuch: Kurt Heuser
  • Kamera: Bruno Stephan
  • Schauspieler: Werner Krauss, Mathias Wiemann, Harald Kreutzberg, Annelies Reinhold
In einem Film voll suggestiver Bilder behandelt G.W. Pabst den Aufstieg und Fall eines Wunderarztes im Deutschland des 16. Jahrhunderts.
Ein Arzt, der sich Paracelsus nennt (Werner Krauss), kommt in eine große Stadt und erringt durch die spektakuläre Heilung des Buchhändlers Froben und eines pestkranken Gauklers großen Ruhm. Sein Ruf steigt zur Legende auf, als er die Stadt vor einer drohenden Pestepidemie rettet, indem er ihre Abkapselung von der Außenwelt empfiehlt. Durch die Abschottung macht er sich aber unter den Händlern und durch seine Erfolge unter seinen Berufskollegen viele Feinde. Als sein Lehrling den Buchhändler abermals mit einer angeblichen Wundermedizin seines Meisters behandelt, kommt der Buchhändler zu Tode. Paracelsus soll der Prozess gemacht werden, aber der von ihm geheilte Gaukler verhilft ihm zur Flucht aus der Stadt.
Der österreichische Regisseur Georg Wilhelm Pabst hatte in seinen vorherigen Filmen (»Westfront 1918«, 1930, und »Kameradschaft«, 1931) an die Solidarität gegen Krieg und Willkür appelliert. Ablesbar an den zahlreichen pathetischen Aussprüchen der Darsteller nähert sich Pabst nun offenbar der nationalsozialistischen Ideologie. Sehenswert bleibt der Film dennoch u.a. durch die glanzvollen Auftritte des Tänzers und Pantomimen Harald Kreutzberg als Gaukler.
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